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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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Sie sind vielmehr metaphorisch betrachtet geistig produzierte Leichname,<br />

die nicht in Verwesung (auch das ist ein dynamischer Prozeß) begriffen<br />

sind. Die Vitalität von Organisation und ihre Quellen werden jedoch in<br />

statischen Abbildern eingefroren kaum sichtbar. Werden Organisationen im<br />

erweiterten Sinne als Lebensform und als Ausdruck menschlichen Lebens<br />

betrachtet, kann daher auch erst mit dem Einbeziehen der Entwicklungsperspektive<br />

das Betrachten und Handeln in und von Organisationen so lebendig<br />

werden daß es Leben entspricht. Nur so können diejenigen Prozesse sichtbar<br />

werden und gesunden, die sich im Verlauf eines Lebens und den damit<br />

verbundenen Prozessen von Geboren-werden, Reifung, Entwicklung und<br />

Verwandlung, Alterung, Vergehen und Sterben herausbilden.<br />

Dementsprechende Konzepte, Bilder und Praktiken von Organisationsentwicklung<br />

brauchen über einen realistischen Lebensbegriff hinaus eine<br />

sinnvolle Anbindung an die Eigenarten von Organisationen, wenn sie aus<br />

der Perspektive des Lebens einen sinnvollen und erlebnisnahen Zugang zu<br />

den Eigenarten von organisatorischen Prozessen ermöglichen sollen. Es ist<br />

daher wichtig, zu beachten, daß in einer Organisation über das hinausgehend,<br />

was menschliches Leben im konventionellen Sinn ausmacht, drei<br />

Elemente von Lebendigkeit in all ihren physischen und geistig-seelischen<br />

Aspekten wirksam sind: das individuelle Element der beteiligten Menschen,<br />

das Element von Organisationen und Organisationsteilen sowie das Element<br />

des Lebens der „Außenwelt“ bzw. „Umwelt“, ohne das weder menschliches<br />

noch organisatorisches Leben möglich ist.<br />

12.3.3 Elementare Qualitäten der Entwicklung von Leben und Organisationsleben<br />

Die Begriffe von dem, was Leben ist, sind genauso mannigfaltig wie das<br />

Leben. Ich beschränke mich hier mit pragmatischer Nichtbeachtung der<br />

(zeit- und dogmenbedingten) Vielfalt darauf, mir für diesen Text wichtig<br />

erscheinende Aspekte von Leben zu skizzieren. In diesem Sinn:<br />

Leben wird viel mehr, als es wie auch immer konstruiert oder produziert<br />

wird 1060 . Es ist von Wandlungen und Verwandlungen und von Phasen<br />

1060 Eine differenzierte Betrachtung der neuesten Entwicklungen der Biotechnik wäre notwendig, um<br />

diese Hypothese angesichts moderner technischer Prozesse würdigen zu können. Ich vermute<br />

dessen ungeachtet, daß diese Hypothese dem Wesen des Lebens näher kommt, als jede andere,<br />

die von simpler Machbarkeit ausgeht. Ein neuzeitlicher Hinweis auf die Richtigkeit der<br />

Vermutung der Grenzen der Verfügbarkeit und „rationaler“ Steuerbarkeit von Lebensprozessen<br />

ist die Tatsache, daß geklonte Tiere zumeist schwere Organismusschädigungen aufweisen, die ein<br />

Leben von vornherein verhindern oder nur unter Inkaufnahme schwerer Erkrankungen und<br />

beschleunigter Alterungsprozesse zulassen.

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