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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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geprägten 20. Jahrhunderts n. Chr. gelungen sei, »die natürliche Umwelt<br />

bedenklich zu dezimieren und die nicht erneuerbaren Ressourcen der Erde<br />

mit unbekümmerter Hemmungslosigkeit auszubeuten. […] Wenn es<br />

ökologische Grenzen für das wirtschaftliche Wachstum auf der Erde gibt –<br />

und das ist zweifelsohne der Fall –, dann waren wir meistens zu beschäftigt,<br />

um dies zu bemerken. Mit dem Beginn des neuen Jahrhunderts ist die<br />

Menschheit allmählich aus ihrem Delirium erwacht« 376 »Wissenschaft und<br />

Technik, gepaart mit steinzeitlicher Sturheit und Mangel an Einsicht, haben<br />

uns in die heutige Situation hineinmanövriert« 377 Hawken et al. schreiben<br />

über die tradierte Form des Kapitalismus, daß dieser eine »nicht nachhaltige<br />

Verirrung in der Entwicklung des Menschen« ist. Der Kapitalismus<br />

»schreibt dem größten Vorrat an verwendetem Kapital keinerlei Wert zu:<br />

den natürlichen Ressourcen und lebenden Systemen sowie den gesellschaftlichen<br />

und kulturellen Systemen, die die Grundlage des menschlichen<br />

Kapitals bilden.« 378 Es geht in diesem Sinn darum, im praktischen Sinn<br />

bewußt einen maßvollen Umgang mit Geben und Nehmen wieder zu<br />

erlernen – gegenüber Mensch und „Um“welt. 379 Bernard Lietaer schreibt:<br />

»Die bewußte Wahl der Währungsform, die wir untereinander verwenden<br />

wollen, könnte sich als das mächtigste Werkzeug für die Übergangsphase<br />

erweisen, die wir gerade durchlaufen. Die Mittel sind also vorhanden, was<br />

Sie nun damit machen wollen, hängt von Ihrer Kreativität und ihrer Arbeit<br />

ab: Unser Geld ist unser Spiegel. Es kann mehr als nur unsere Schatten<br />

widerspiegeln. Es ist ein Spiegel unserer Seele.« 380 Weil Geld Spiegel der<br />

Seele ist, ist es auch eine Entsprechung des herrschenden Weltbildes mit all<br />

seinen bewußten und unbewußten Anteilen.<br />

Im Zusammenhang mit dem Bild »Geld als Spiegel der Seele« steht eine<br />

Deutungsmöglichkeit der Entstehung und des Platzens von Spekulationsbla-<br />

376 Wilson 2002, S. 70, Kursivsetzung nicht im Original.<br />

377 Wilson 2002, S. 72<br />

378 Hawken et al. 2000.<br />

379 Es ist klar, daß die differenzierten Qualitäten von Menschsein in Verbindung mit Gabe und<br />

Geben in einer materialistischen Kultur und damit auch uns zunächst aus dem Blick geraten sind.<br />

Als erster Hinweis mag hier der Hinweis auf das zitierte Werk von Maurice Godelier genügen. Es<br />

geht immer um Herstellung und Verdeutlichung wechselseitiger Abhängigkeiten, die<br />

rivalisierende und symbiotische Elemente in unterschiedlichen Ausprägungen unter bewußtem<br />

Einbezug der Gottheit(en) einschließen. (Vgl. Godelier 1999, S. 145.)<br />

380 Lietaer 2000, S. 333<br />

Das Geld, wie es heute ist, ist ein Spiegel der „Mehrheitsseele“. Es spiegelt das (mehr) haben<br />

wollen im Sinne von Erich Fromm. In einem Rhythmus von Zins und Zinseszins konzentriert sich<br />

Geld in den Händen weniger, bezahlt durch die Mehrzahl an Menschen und Institutionen, die<br />

Zinsen zahlen. Geldsysteme, die so strukturiert sind, spiegeln die Illusion, daß alles uferlos<br />

wachsen kann.<br />

Wenn die Oberflächenrealitäten des Geldes wie die Geldmenge und Aktienkurse sich zu weit von<br />

den sachlichen Gegebenheiten entfernen, muß ein Korrektiv eintreten, das Geld zurück auf den<br />

Boden der Tatsachen holt. Da im System selbst eine Kompensation durch den Sinn und durch das<br />

Sein fehlt, die auch die dem Leben entsprechende abbauende Komponente beinhaltet, muß das<br />

Abbauen in Krisen zyklisch erfolgen.

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