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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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ters zur Funktionalisierung hat also die Unterdrückung selbstbestimmter<br />

Identität von Menschen und Organisationen zur Folge.<br />

Geld ist also in der Polarität zwischen Zweck und Mittel – wenn es bewußt<br />

gestaltet wird.<br />

3.9.2 In Geld ausgedrückter Realitätsverlust, Wertentscheidungen und<br />

Konsequenzen<br />

Geld gelangt, wenn es als Identitätsstifter behandelt wird, von den instrumentellen<br />

Füßen einer Organisation höher als in ihren identitätsabbildenden<br />

Kopf – es bekommt Götzencharakter und ist doch buchstäblich Sinn-los.<br />

Geld zum höchsten Ziel werden zu lassen, füllt infolge dessen eine Leere<br />

mit einer anderen Leere aus. Wenn es im „Kopf“ einer Organisation zur<br />

Mission wird, macht es kopflos. Die fast schon allgegenwärtige Sehnsucht<br />

in Wirtschaftsorganisationen nach dem „Großen Führer“ kann so auch als<br />

Ausdruck von Leere gedeutet werden. Orthodox profitmaximierendende<br />

Führer müssen diese Leere wohl teilen. Diese Leere kann jedoch letztlich<br />

nicht als Leere bestehen bleiben. Das eigene Tun ist auch unter der Mission<br />

„Geldmaximierung“ nie wirklich sinnlos, auch wenn es subjektiv so zu sein<br />

scheint. Der Schein der Leere führt „nur“ dazu, daß man nicht mehr Herr<br />

der eigenen Sinne und nicht mehr Herr des Sinns ist, für den man arbeitet. –<br />

Geld regiert die Welt?<br />

Dem entspricht, daß regelmäßige wiederkehrende (Teil-)Zusammenbrüche<br />

im globalen Geldsystem die Idee ewigen Wachstums immer wieder als<br />

Wahnidee entlarven. Das moderne Geld transportiert also Kopflosigkeit und<br />

einen elementaren Realitätsverlust, der auch noch mit zunehmendem Druck<br />

exportiert und globalisiert wird. Diese Sinn- und Wertverdrängung ist die<br />

marktwirtschaftliche Variante der alten naturwissenschaftlichen Illusion der<br />

Wertfreiheit der Forschung.<br />

Menschen, die sich an der marktwirtschaftlichen Variante ökonomisch<br />

verengter Rationalität orientieren, pflegen sinngemäß zu propagieren, daß<br />

der maximierende Umgang mit Geld Leitstern des Handelns sein soll und<br />

daß Gefühle, Werte und Ethik »unaufgeklärt«, irrational oder bestenfalls<br />

Luxus für bequeme Zeiten seien. (Bequeme Zeiten sind ja tatsächlich<br />

vorbei.) In dieser vernunftpropagierenden Haltung liegt tiefgreifende<br />

Unvernunft. Diese drückt sich darin aus, daß Wertentscheidungen unbewußt<br />

und blind vollzogen werden, und Mensch-Sein radikal ausgeblendet wird.<br />

Die Entscheidung von Friedrich Glasl, das Geld den Instrumenten von<br />

Organisationen zuzuordnen, ist Ausdruck eines Ideals und persönlicher

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