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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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a) Auf menschlicher Seite: Selbst- und Fremdwahrnehmung wie in<br />

Körpersprache, Mimik, Psychosomatik (wie brennende Augen,<br />

Bauchschmerzen, Entspannung, Klarheitsempfinden (Heureka!),<br />

Herzschmerzen, angespannte Nackenpartien, Rückenschmerzen,<br />

Magengeschwüre, allgemeines Wohlbefinden usw.) können als solche<br />

bewußt wahrgenommen und verarbeitet werden – oder nicht. Sie<br />

beeinflussen jedoch ungeachtet einer bewußten Wahrnehmung und<br />

Verarbeitung individuelle Wahrnehmungs- und Deutungsprozesse.<br />

b) Auf „Objektseite“: Z.B. zweckrational-farblose Anmutung von<br />

Gebäuden und Inventar als deutlich sichtbares Faktum. Es ist wohl<br />

kein Zufall, daß die moderne westliche Welt heute voll von allen<br />

möglichen Abwandlungen von würfelförmigen Kästen ist, während<br />

die Geisteshaltung anderer Kulturepochen in anders gearteten<br />

Gebäuden Ausdruck findet. So gesehen ist die oft beklagte Seelenlosigkeit<br />

bestimmter Bauformen nicht wirklich seelenlos, sondern der<br />

Materie gewordene Ausdruck einer im Technokratischen aufgehenden<br />

Seelenverfassung. Ebensowenig zufällig ist die veräußerlichte<br />

und umgewandelte Wiederkehr des Kultischen in Architektur, Konsum<br />

und Management 687 . Diese umgeformte Wiederkehr bildet auch<br />

etwas Positives ab: Das Ende der Beschränkung auf den Kasten und<br />

auf Technisch-Rationales.<br />

3. Einschränkung der Wahrnehmung durch Modellierung in drei Arten:<br />

a) Ausblendung der Dimensionen und Details, die durch die Modellierung<br />

nicht direkt erfaßt werden, wie nicht erfaßte Merkmale, nicht<br />

erfaßte unterschiedliche Wichtigkeit von Merkmalen.<br />

b) Ausblendung des „Verhaltens“ der erfaßten Dimensionen und<br />

Details, die nicht modellkonform sind wie Nichtlinearitäten, Ausreißer<br />

usw.<br />

c) Ausblendung von Dimensionen und Details, die nicht modellkonform<br />

sind, weil sie für nicht meßbar bzw. für nicht existent gehalten<br />

werden.<br />

687 Zu den Ausdrücken des Kultischen in der Architektur und insbesondere im Konsum vgl. Isenberg<br />

2000. Die Dimensionen des Kultischen im Management sind bisher nicht systematisch bearbeitet<br />

worden. Meines Erachtens liegt die Qualität des Kultischen im Management offen zutage und<br />

scheint sich zu verstärken. Ein Abbild dieses Kultischen sind die allgegenwärtigen religiösen<br />

Deutungsmuster in der Wirtschaftspresse. (Vgl. Hartmann 1996.) Alternativ kann man fast<br />

beliebige Ausgaben der einschlägigen Wirtschaftspresse lesen. (Vgl. z.B. «Wirtschaftswoche»,<br />

«manager magazin»). Es wimmelt dort von Tempeln, Göttern, Heroen, Gralshütern,<br />

Lichtgestalten, gefallenen Engeln, Sündenböcken, Menschen die durch die Hölle gehen,<br />

Wallfahrtsorten, Opfern usw.

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