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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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1. Ganzheitlichkeit umfaßt in diesem Sinn die Dimensionen von Körper,<br />

Seele und Geist im Sinne eines ganzheitlichen Menschenbildes, wie sie<br />

auch in wissenschaftlichen Ansätzen zum Umgang mit dem Menschen<br />

zunehmend wieder aufgegriffen werden. Diese Sicht schließt die Einsicht<br />

in die Entsprechungen von Mikro- und Makrokosmos ein. 1056<br />

2. Ganzheitlichkeit umfaßt darüber hinaus eine organische Einbindung<br />

aller „Teile“ der Welt in ihre „Mitwelt“ und eine prozessuale Sichtweise<br />

auf Entwicklung.<br />

Daraus folgt, was Jongen so formuliert: »Ganzheit impliziert zunächst das<br />

Vorhandensein von Teilen. Die Teile einer Ganzheit sind jedoch nicht wie<br />

die Teile eines Baukastens beliebig veränder- oder entfernbar, sondern<br />

ergänzen einander auf die mannigfachste Weise. Jedes ist ein konstituierendes<br />

Teil des Ganzen, ohne den letzteres nicht einfach dasselbe bliebe minus<br />

X, sondern völlig neu organisiert werden müßte, damit wiederum eine<br />

Ganzheit entstünde.« 1057 Bei Organisationen kann hinsichtlich ihrer<br />

Ganzheitlichkeit unter Zuhilfenahme des Organismusbegriffes festgestellt<br />

werden, daß kleinere Veränderungen, wie das Fehlen einzelner Mitarbeiter<br />

wegen Krankheit ohne bewußte Anstrengung lokal durch selbstorganisiertes<br />

Handeln kompensiert und geheilt werden, während das Fehlen größerer<br />

Organisationsteile die bewußte Umbildung der zurückgebliebenen Organisation<br />

erfordert, um aus einer „amputierten“ Organisation eine neue<br />

Ganzheit zu schaffen.<br />

Daß geistige und seelische Aspekte Organisationen durch die beteiligten<br />

Personen hindurch durchdringen und prägen, ist Tatsache im Sinne der<br />

Entsprechungen des Mikrokosmos „Mensch“ und der durch ihn geschaffenen<br />

mannigfaltigen Makrokosmen, von denen Organisationen eine (die?)<br />

wesentliche Ausformung sind. Menschen sind keine Maschinen. Organisationen<br />

können daher ebenfalls keine »Organisationsautomaten« sein, die<br />

standardisiert und reflexartig auf äußere Entwicklungen Antworten<br />

hervorbringen. In ihrer Entwicklung wirken vielmehr äußere Faktoren in die<br />

Organisation so hinein, daß Organisationen individuelle Antworten auf die<br />

äußeren Gegebenheiten finden, hervorbringen und in lebendige Strukturen<br />

und Prozesse umsetzen. 1058 Indem Menschen und Organisationen auf<br />

die vielen spezialisierten Einzeldisziplinen zu einer sinnvollen Gesamtschau des Menschen unter<br />

der Berücksichtigung von Körper, Seele und Geist, der kulturellen Herkunft und der kosmischen<br />

Bezüge sinnvoll und zuwendungsorientiert vereinigt. (Vgl. Grönemeyer 2004, S. 26 ff.)<br />

1056 Vgl. Grönemeyer 2003.<br />

1057 Jongen 1998, S. 176<br />

1058 Vgl. Pullig 2000, S. 5 f. Pullig nennt als äußere Faktoren (vgl. Pullig 2000, S. 5.):<br />

1. neue Technologien,<br />

2. Wertewandel,

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