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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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5. Viele Anwender und Adressaten von statistischen Methoden haben ein<br />

so geringes Maß an Wissen und Erfahrung, daß sach- und situationsgerechte<br />

Arbeit erheblich erschwert wird. 681<br />

Weitere Faktoren, die die Resultate einer Untersuchung prägen, sind die<br />

Auswahl der zu modellierenden Variablen und gegebenenfalls deren<br />

Unterscheidung in unabhängige und abhängige Variablen 682 . Die Auswahl<br />

der Variablen bei der Anwendung statistischer Modelle ist nur zum Teil<br />

formal und/oder sachlich begründet. Sie ist in erheblichem Ausmaß auch<br />

von technischen Vorgaben wie vermuteter Quantifizierbarkeit und vorhandener<br />

Software sowie nicht wenig von Gewohnheiten des Denkens und<br />

gefühlsmäßigen Vorlieben abhängig. 683<br />

Die Modellierungs-Prozesse sind insgesamt im inhaltlichen Kern formallogisch<br />

nicht zu begründen. 684 Schließlich ist jede Darstellung, Interpretation<br />

und Bewertung von Ergebnissen statistischer Analysen im Kern<br />

subjektiv-wertend und nicht formal zu begründen.<br />

6.4 Zusammenfassung<br />

Die Zusammenfassung der Ergebnisse dieses Kapitels ist in der Reihenfolge<br />

der Stufen eines Prozesses angewandter Statistik von der Datenerhebung bis<br />

zur Interpretation und Deutung der Ergebnisse geordnet. Dabei wurde außer<br />

acht gelassen, daß in der Praxis Schleifen und Rücksprünge zur Qualitätsverbesserung<br />

üblich sind, die aber eher selten dokumentiert werden.<br />

1. Organisationale Realitäten sind in der Regel qualitativ deutlich anders<br />

geartet, als es mit der Einführung quantitativer Verfahren in eben diese<br />

Realitäten vorausgesetzt wird. Das hat weitreichende Auswirkungen auf<br />

die Möglichkeiten und Grenzen von Datenerhebungen.<br />

Reproduktion einer Landkarte. Die so angesprochene einfache Beispielproblematik ist didaktisch<br />

für die Veranschaulichung des Verfahrens MDS klug gewählt. Sie ist jedoch für die<br />

Datenauswertungspraxis sachlich irrelevant.<br />

681 Dieses Problem hat sich verschärft, seit diverse Standardsoftware jedem, der einen PC mit Maus<br />

bedienen kann, die Berechnung von Statistiken bzw. statistischen Analysen mit geringem<br />

Aufwand erlaubt, auch wenn es an grundlegender Methodenkenntnis und Anwendungserfahrung<br />

mangelt.<br />

682 Die Unterscheidung von abhängigen und unabhängigen Variablen ist bei regressionsanalytischen<br />

Verfahren vor den Berechnungen notwendig.<br />

683 Vgl. auch Glasl et al. 1996, S. 35 f.<br />

Es ist in allen induktiven multivariaten Verfahren ausschließlich der Teil der Variablen formal zu<br />

begründen, der den Teil des „Verhaltens“ der Rohdaten abbildet, der keine systematischen<br />

Zusammenhänge zwischen den sachlich begründeten Variablen enthält: Der Vektor der<br />

Störvariablen (u i ).<br />

684 Vgl. Backhaus 1994 S. 3, S. 194, S. 270, S. 435, S. 438.

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