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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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Es können weiterhin sachlich beschreibende (oder werbende) Angaben zu<br />

Eigenschaften des Gebäudes wie Statik, Art und Farbe der Wandbekleidung<br />

und Baumaterialien gemacht werden.<br />

Mit Hilfe qualitativer Verfahren ergeben sich weniger konturierte und<br />

weniger exakt anmutende Ergebnisse. Mit dieser Art Zugang läßt sich<br />

jedoch ein facettenreicheres, vieldeutigeres, „durchlässigeres“ und vor allem<br />

farbigeres (eher) als Ganzheit wirkendes Bild anfertigen. In der Vieldeutigkeit<br />

liegt die Möglichkeit, bisher verborgene Dimensionen sichtbar und<br />

einem bewußten Umgang zugänglich zu machen. Offizielle und inoffizielle<br />

Wege durch das Haus werden im Alltag in ihrer Bedeutung sichtbar,<br />

Einstellungen und Befindlichkeiten der Bewohner werden hörbar, sichtbar<br />

und mit allen Sinnen spürbar. Die Farbigkeit und Vielfalt, die in unterschiedlichen<br />

„Maltechniken“ zum Ausdruck kommt, sowie die Ganzheitlichkeit<br />

von Bildern sind lebensnäher und damit viel unmittelbarer einleuchtend<br />

– Sinngebung und Sinnschaffung geschehen auf dieser Ebene.<br />

Qualitative Zugänge lassen das Haus als Ganzes sichtbar und lebendig<br />

werden.<br />

Auf der Ebene des Bilder-Schaffens ist darüber hinaus leicht zu verdeutlichen,<br />

warum eine hinreichende Methodenkenntnis und –praxis allein nicht<br />

sichern kann, daß ein angemessenes Bild der Vorgänge und Resultate des<br />

Untersuchungsobjektes wie von Organisationsprozessen entsteht. Es ist wie<br />

bei dem Maler, dem noch so ausgefeilte Kenntnisse von Bildkonstruktion,<br />

Farbgebung und Maltechnik nicht ausreichen, um ein bestimmtes Motiv in<br />

angemessener Form darzustellen. Der Prozeß des „Für-sich-und-andere-ein-<br />

Bild-machens“ muß so oder so aus einem Prozeß innerer Wahrnehmung<br />

gespeist werden, der in Form innerer Bilder immer deutlicher werden lassen<br />

kann, was einem entgegentritt und welche Rolle man selbst gegenüber und<br />

in dem Angeschauten einnimmt. Betrachtet man aus der Sicht eines<br />

Wissenschaftlers, eines Organisationsberaters oder aus der Sicht von<br />

Führungspersonal diese Metapher, wird ihre praktische Bedeutung im<br />

Rückgriff auf die Metapher einer Organisation als Haus sichtbar. Wer ein<br />

reales Haus darstellen, kaufen, umgestalten oder andere bei der Umgestaltung<br />

begleiten will, schaut sich sinnvollerweise dessen Pläne an, betrachtet<br />

Pläne von der Umgebung, nimmt Einblick in Kosten- und Einnahmebelege<br />

und sieht sich Abbildungen (Fotos, Zeichnungen usw.) von dem Haus und<br />

der Umgebung an. Vernünftigerweise wird man sich auf das so<br />

beschriebene analytische Vorgehen nicht beschränken. Man wird vielmehr<br />

dieses Haus vor und während der Umgestaltungsprozesse begehen und mit<br />

allen Sinnen erleben und auch mit seinen Bewohnern in regelmäßigen,

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