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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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ausgeschlossen werden kann. 1510 Dieses von vornherein zu tun, erwies sich<br />

wegen der im folgenden Abschnitt dargestellten Überlegungen zur rein<br />

materiellen Welt als falsch. Daher ist die rein geistige Welt im Tableau<br />

enthalten.<br />

I.II<br />

Durchführung des Denkexperiments<br />

Im ersten Schritt wird der einfachste Fall betrachtet: die rein materielle<br />

Wirklichkeit der Welt.<br />

Es gelten folgende Annahmen für die rein materielle Welt: In der Wirklichkeit<br />

der Welt gibt es Menschen und Nichtmenschliches. Die Welt ist rein<br />

materiell ohne geistigen Inhalt. Also ist auch das Denken und alles Erkennen<br />

1511 rein materiell-physiologisch. Dabei werden die Grundstrukturen der<br />

Neurobiologie mitbedacht. 1512<br />

Erste Frage für die rein materielle Welt: Gibt es eine Wirklichkeit der Welt<br />

vor dem Erkennen?<br />

Die Welt ist rein materiell. Das Erkennen erfolgt auf der Basis materieller<br />

Wahrnehmungsvorgänge, die das Objekt der Erkenntnis in der materiellen<br />

Welt nicht beeinflussen. Also müssen die Elemente der Wirklichkeit der<br />

Welt vor dem Erkennen vorhanden sein. Sonst wäre jede Entdeckungsreise<br />

sinnlos. Es sei denn, man würde vermuten, daß das, was entdeckt wird, materiell<br />

erst in dem Moment entsteht, in dem der Mensch als Entdeckender<br />

auftritt. Das kann durch das Nichtvorhandensein eines unmittelbar materiellen<br />

Einflusses des erkennenden Subjekts auf das Erkenntnisobjekt ausgeschlossen<br />

werden. Eine Wirklichkeit vor dem Erkennen ist also vorhanden.<br />

Zweite Frage für die rein materielle Welt: Ist die Wirklichkeit vor dem<br />

Erkanntwerden durch den Menschen insgesamt eine andere als nach dem<br />

Erkenntnisprozeß?<br />

Die Struktur eines Erkenntnisprozesses in der eben beschriebenen materiellen<br />

Welt müßte folgendermaßen aussehen:<br />

1509 Zur Erkenntnis in einer solchen Welt können orthodoxe neurowissenschaftliche Konzepte<br />

herangezogen werden. Für eine umfassende Einführung vgl. Kandel 1996.<br />

1510 Jeder, der sich selbst kneift, um zu prüfen ob er träumt oder wacht, jeder der stürzt, spürt deutlich<br />

das Vorhandensein von Materie. Ich enthalte mich hier der Einfachheit halber der Diskussion, ob<br />

alle Materie geformter Geist ist.<br />

1511 Ich trenne „Denken“ und „Erkennen“. Das Denken ist ein Prozeß, der dem Erkennen dienen kann<br />

und dieses aber auch in gewisser Weise erschweren kann.<br />

1512 Orthodox formulierte Neurowissenschaften sind ein Weltbild, das eine rein materielle Welt und<br />

den in ihr zu vertretenden Erkenntnisprozeß sehr gut beschreibt. Ich lehne mich daher in der<br />

Argumentation im materiellen Seinsbereich stark an diese an, ohne das im einzelnen erneut<br />

zitierend zu belegen. Vgl. auch Kandel, 1996, S. 324 ff.

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