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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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403<br />

wird die Wahrnehmung und Handhabung von Bedeutungen und Sinn auch<br />

zur ökonomischen Überlebensfrage. Sinn, Deutungen und Bedeutungen<br />

wahrzunehmen und zu formen sind jedoch ungeachtet der äußeren<br />

Umstände unverzichtbares Element innerer Orientierung und inneren<br />

Haltes. Ohne am Sinn orientierte gelebte Innerlichkeit ist an der Sache und<br />

an Menschen orientiertes verantwortliches Handeln nicht denkbar. Wenn<br />

also das Tun von Führungspersonen, Beratern, Mitarbeitern aufgrund<br />

bewußter Gestaltung in sach- und personenangemessenen Prozessen<br />

münden soll, ist Sinnorientierung unverzichtbar.<br />

Verantwortliches Handeln benötigt vor diesem Hintergrund Menschen, die<br />

die geistigen und seelischen Grundlagen organisatorischen Geschehens und<br />

ihre eigenen Rollen und Bedeutungen bewußt wahrnehmen und mit ihnen<br />

umgehen, anstatt sie mehr oder weniger bewußt fatalistisch wirken zu<br />

lassen. Bilder und Bildhaftes sind eine Möglichkeit, zu diesen Grundlagen<br />

im organisationalen Geschehen einen Zugang zu erhalten. Bildhaftes schafft<br />

so eine Möglichkeit, Verantwortlichkeit für das Sein und Handeln von und<br />

in Organisationen zu entwickeln, die sich nicht in der verantwortungslosen<br />

Beschränkung auf Funktionalitäten und quantifizierbare und/oder unmittelbar<br />

finanzielle Ziele erschöpft. 995<br />

Ein bewußtes Arbeiten auf der Bildebene muß zwar später in analytischrationalen<br />

Prozessen münden, wenn es darum geht, die zu inneren Bildern<br />

passenden strukturell-organisatorischen Realitäten zu gestalten. Der Kernund<br />

Ausgangspunkt sind jedoch nicht-rationale Ausformungen und<br />

Ausarbeitungen von Werten, Inhalten, Bedeutungen, von denen ausgehend<br />

in unterschiedlichen Zusammenhängen und Größenordnungen dann<br />

konkrete Maßnahmen geplant, durchgeführt und bewertet werden können.<br />

Während Techniken der Werbung, Propaganda und Rhetorik oft so<br />

gehandhabt werden, daß innere Bilder mit mehr oder weniger manipulativen<br />

Absichten bei anderen Menschen erzeugt werden sollen, besteht so die<br />

Möglichkeit, auf diesem Weg nicht Konformität, sondern Vielfalt und<br />

persönlich-inhaltliche Verantwortung in das Zentrum des Handelns zu<br />

stellen. 996<br />

995 Vgl. Morgan 1997, S. 473 ff., S. 489 ff.<br />

996 Die Dimensionen, die hier wirksam werden, liegen im Bereich von Selbst- und Fremdbild, von<br />

Weltbildern, Bildfacetten, Organisationsbildern und Menschenbildern.<br />

Das Zulassen und die Förderung von Gestaltwahrnehmungen in Organisationen ist in diesem Sinn<br />

Voraussetzung dafür, Verantwortung dezentral wachsen zu lassen. Je komplexer die Prozesse und<br />

je gravierender die Veränderungen sind, umso existentieller das Gelingen von Dezentralität. Auf<br />

der pragmatischen Ebene heißt das, Prozesse als Ganze und die mit ihnen verbundenen<br />

Intentionen sichtbar und formbar zu machen. Gemeinschaftliches Arbeiten an einem komplexen<br />

Gesamtbild kann also dann entstehen, wenn von dem ausgegangen wird, was von Menschen in<br />

sich selbst und in der Organisation wahrgenommen wird und wenn von dieser offenen

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