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BEWUßTSEINS- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG

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und deutlicher wurde dieses Empfinden. Prägend war dabei die Beobachtung,<br />

wie nicht selten Rationalität und Zielgerichtetheit gerade dann demonstriert<br />

wurden, wenn Irrationalität in meiner Deutung wichtig wurde. Denn:<br />

An Prozessen mit rationalem Anspruch und rationaler Oberfläche bildeten<br />

sich nicht selten Konflikte in Form von Kämpfen um Macht, Einfluß, kulturelle<br />

Annahmen, Budgets, Deutungshoheit usw. Daran wurde klar, daß die<br />

Deutung „absurd-sinnlos“ oberflächlich-intellektuell stimmte, im tieferen<br />

Sinn jedoch grundlegend falsch ist.<br />

Einiges von dem, was im folgenden als Teil des individuellen und/oder<br />

organisatorischen Unbewußten beschrieben wird, wurde von mir bewußter<br />

werdend durchlebt. Mein Interesse an tiefenpsychologischen und<br />

spirituellen Konzepten und Erfahrungen ist daher nicht nur intellektuell<br />

begründet, sondern auch mit dem Streben, individuelle und<br />

gemeinschaftliche Krisen konstruktiv zu verarbeiten und zu lösen. Die<br />

Beschränkung auf Formen der Rationalität habe ich also aufgegeben; zuerst<br />

im Alltag, in Fußnoten und Nebensätzen verdeckt, dann in informellen<br />

Beratungsdialogen und irgendwann ganz, ohne sofort einen neuen Platz<br />

gefunden zu haben. Der Prozeß der Ablösung und Wandlung wurde was<br />

diesen Text betrifft, von folgenden Phänomenen vorangetrieben:<br />

1. Widersprüche in wissenschaftlichen Konzepten, die sich innerhalb<br />

konventioneller Wissenschaftlichkeit und Rationalität als unlösbar<br />

erwiesen,<br />

2. Widersprüche zwischen Theorien und Konzepten einerseits sowie<br />

natürlichen und organisationalen Phänomenen andererseits,<br />

3. die eigene Wahrnehmung und Deutung von Widersprüchen als sachlich<br />

eklatant und persönlich drängend,<br />

4. elementare persönliche Erfahrungen, die auf archaischer Ebene klar<br />

machten, daß konventionelle naturwissenschaftliche und organisatorische<br />

Konzepte wesentliche Realitätsbereiche ausblenden,<br />

5. die Einordnung der Punkte 1-4 in aktuelle Krisensymptome und in<br />

wegweisende Neuerungen organisatorischer Konzepte und Realitäten.<br />

Schließlich habe ich nach manchem Ringen eine neue Haltung zu konservativer<br />

Wissenschaftlichkeit, Statistik und Rationalität entwickelt. Diese sind<br />

m.E. großartige Leistungen menschlichen Denkens in Konzepten und<br />

Resultaten. Wie alles Menschliche haben auch diese im Guten wie im<br />

Schlechten Grenzen und Möglichkeiten. Sie bedürfen daher der individuell<br />

verantworteten Ergänzung, Deutung und Verwandlung durch nicht-rationale<br />

Deutungs- und Handlungsmuster.

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