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I. Herz.

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Pathologie der Circulation.<br />

Saugpumpe und eine solche der Druckpumpe in ihren Folgen für<br />

den Kreislauf auf dasselbe hinauskommen. Weshalb trotzdem die<br />

Fehler der beiden Kategorien nicht mit einander identificirt werden<br />

können, das hat seinen sehr zureichenden Grund in der gewichtigen<br />

Thatsache, dass Störungen, die in das Getriebe des Druckpumpwerks<br />

eingreifen, in erstaunlicher Weise ausgeglichen werden können durch<br />

Erhöhung der Triebkraft der Pumpe. So lange die Triebkraft des<br />

<strong>Herz</strong>muskels ungeschädigt ist, vermögen anderweite Fehler, welcher<br />

Art auch immer, die Leistung der Druckpumpe kaum zu beeinträchtigen;<br />

mit dem ausreichenden Maass der Triebkraft steht und fällt<br />

deren regelmässige Arbeitsleistung. Gegenüber dem aber, was störend<br />

in die Thätigkeit der Saugpumpe eingreift, ist die Triebkraft des <strong>Herz</strong>muskels<br />

von geringem Belang. Denn wenn auch nicht bestritten werden<br />

soll, dass die Saugkraft eines muskelstarken Ventrikels grösser<br />

ist als die eines schwachen, so erwachsen aus diesem Verhältniss doch<br />

schwerlich jemals wirkliche Erschwerungen des Venenabflusses in's<br />

<strong>Herz</strong>, und jedenfalls steht das weitaus zurück gegen die Behinderung,<br />

welche die Spanungszunahme des <strong>Herz</strong>beutels mit sich bringt. Weil<br />

aber die grössere oder geringere Triebkraft des <strong>Herz</strong>muskels für die<br />

Spannung des Pericards von keiner Bedeutung ist, so kann auch nicht<br />

die Steigerung jener die Aufgabe des ärztlichen Handelns sein, sondern<br />

lediglich die Beseitigung des Spannungserhöhenden Momentes,<br />

d. h. des Fehlers selber. Grade entgegengesetzt liegt es bei den<br />

Störungen der Druckpumpe; denn hier sind die ursprünglichen Fehler<br />

in der Regel einer Correctur nicht fähig, und der Arzt kann sich deshalb<br />

kein anderes Ziel setzen, als die Triebkraft des <strong>Herz</strong>muskels<br />

auf demjenigen Stand zu erhalten, welcher die vollständige Compensation<br />

der Fehler ermöglicht.<br />

Unter dem Gesichtspunkte dieses Gegensatzes zwischen den Fehlern<br />

der Saugpumpe und denen der Druckpumpe gewinnt aber noch<br />

eine Art von <strong>Herz</strong>fehlern ein besonderes Interesse, die wir bisher nur<br />

sehr flüchtig berührt haben, nämlich die der Tricuspidalklappe. Sie<br />

sind freilich nicht häufig; die Stenosen gehören sogar, wie ich schon<br />

einmal bemerkt, zu den grössten Raritäten, und die Insufficienzen<br />

kommen zwar sehr viel öfters zur Beobachtung, meist jedoch combinirt<br />

mit anderweiten schweren Mitral- oder Aortenfehlern, so dass zur<br />

Würdigung des isolirten Fehlers nur selten Gelegenheit ist. Aber mag<br />

auch ihre praktische Bedeutung unerheblich sein, theoretisch sind sie<br />

sehr bemerkenswerth, weil sie die Eigenthümlichkeiten der

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