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I. Herz.

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784 Pathologie der Ernährung.<br />

genug fallen: immer ist und bleibt es eine gutartige Geschwulst, so<br />

lange es den Umfang der Drüse nicht überschritten hat und sich<br />

deshalb leicht aus dem umgebenden Gewebe herausheben lässt, Sobald<br />

das Lymphom dagegen die Drüsenkapsel durchbrochen und in<br />

das umgebende Bindegewebe hineingewachsen ist, stellt es eine eminent<br />

bösartige Geschwulst dar mit rapidem lokalen Umsichgreifen und<br />

Metastasenbildung in entfernten Lymphdrüsen, in Lunge, Leber, Milz,<br />

Niere, Knochen u. s. w. 7n . Zu der Annahme, dass es sich in den<br />

Fällen der letzteren Kategorie um eine ganz andere Geschwulstart<br />

handele, die darum auch mit dem besonderen Namen des „Lymphosarkom<br />

dem „Lymphom gegenüberzustellen sei, dazu liegt meines<br />

Erachtens eigentlich kein Grund vor. Das myelogene Sarkom führt<br />

diesen seinen Namen nicht erst von dem Augenblick an, wo es das<br />

Periost durchbricht und in das umgebende Bindegewebe oder die<br />

Muskeln hineinwächst, und es fällt Niemandem ein, dieselbe Geschwulst,<br />

solange ihr Wachsthum ein lediglich expansives ist und die<br />

compacte Substanz des Knochens blos auseinanderdrängt, resp. usurirt,<br />

etwa ein Myelom zu heissen. Es hat sich eben ein derartiger<br />

Sprachgebrauch, wie er für die epithelialen Geschwülste üblich ist,<br />

für die bindegewebigen nicht eingebürgert. Eine epitheliale Geschwulst<br />

erhält, sobald sie bösartig wird, sogleich den Namen „Krebs, Carcinom<br />

mit seinen verschiedenen Unterarten, und wir sprechen deshalb<br />

von einer krebsigen Degeneration eines Adenoms, eines<br />

Epithelioms, einer Struma, eines Kystoms. Solchen Sinn verbinden<br />

wir mit dem Ausdruck ..Sarkom durchaus nicht; vielmehr verstehen<br />

wir unter Sarkom eine Geschwulstform von ganz bestimmtem<br />

histologischem Bau, die, gleich den meisten übrigen, gutartig und bösartig<br />

sein kann: ein „gutartiger Krebs" ist ein Nonsens, ein „gutartiges<br />

Sarkom" glücklicher Weise keine Seltenheit. Ist aber vollends<br />

meine Ihnen bei anderer Gelegenheit (p. 718) geäusserte Vermuthung<br />

richtig, dass nämlich ein Theil der < ieschwülste, die heutzutage unter<br />

der Bezeichnung ..Lymphosarkom-' registrirt werden, infectiösen Ursprungs<br />

ist und deshalb unter die Infectionsgeschwülste gerechnet<br />

werden muss, so würde es sich nach meiner Meinung durchaus<br />

empfehlen, diesen Namen für die infectiöse Geschwulst zu reserviren,<br />

und unter den echten Gewächsen von lymphatischem Bau einfach das<br />

gutartige Lymphom dem malignen gegenüberzustellen.<br />

Nach allem diesem ist es begreiflich, dass die verschiedenen<br />

Fälle von malignen und generalisirten Geschwülsten untereinander

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