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I. Herz.

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472 Pathologie der Circulation.<br />

handelt, als um eine blos äusserliche Analogie, darauf weisen mit<br />

unverkennbarer Deutlichkeit die merkwürdigen Fälle hin, in deren<br />

Verlauf eine reine essentielle Anämie durch längere oder<br />

kürzere Zeit der Leukämie vorangegangen ist. Litten 23 hat<br />

gesehen, wie bei einer an perniciöser Anämie leidenden Frau sich ganz<br />

acut, in wenigen Tagen eine typische hochgradige Leukämie entwickelte;<br />

in einem der von Fleischer und Penzoldt 38 beschriebenen Fälle bot<br />

der Kranke, ehe er leukämisch wurde, geraume Zeit das Bild einer<br />

exquisiten Pseudoleukämie dar, und vollends sind solche Fälle, wo der<br />

Arzt geraume Zeit in Zweifel ist, ob er sie der chronischen Anämie<br />

oder der Leukämie zurechnen soll, Fälle, die gewissermassen den Uebergang<br />

zwischen beiden vermitteln, durchaus nichts Seltenes. Sicherlich<br />

fehlt es demnach nicht an engen Beziehungen zwischen den übrigen<br />

sog. essentiellen Anämien und der Leukämie: wer aber möchte sich<br />

schon heute getrauen, diese Beziehungen in eine präcise Formulirung<br />

zu bringen?<br />

So unbefriedigend, wie hinsichtlich der Genese dieser Krankheiten,<br />

steht es mit unsern Kenntnissen nicht, wenn wir die Wirkung derselben<br />

auf den Kreislauf erörtern wollen; ja, wir dürfen sogar behaupten,<br />

dass die Symptome derselben der Erklärung im Wesentlichen<br />

keine nennenswerthen Schwierigkeiten darbieten. Alle an einer dieser<br />

Anämien leidenden Individuen sind blass, ihr Puls ist gewöhnlich<br />

leicht unterdrückbar und von geringer Spannung; sie neigen zu<br />

Blutungen, seltner dagegen und immer erst in späteren Stadien der<br />

betreffenden Krankheit auch zu Oedemen. Von diesen Symptomen ist<br />

die Blässe die sehr natürliche Folge der Verringerung der färbenden<br />

Bestandteile des Blutes, die ja allen, wie auch immer bedingten<br />

Anämien, wie mehrfach betont, gemeinsam ist. Nicht ganz so einfach<br />

steht es in Betreff des arteriellen Drucks. Für die Leukämie liegt<br />

es an sich ja nahe und wird von vielen Autoren direct behauptet,<br />

dass durch die enorme Vermehrung der farblosen Blutkörperchen die<br />

Reibungswiderstände innerhalb der Capillaren bedeutend zunehmen<br />

sollen, sodass ähnlich, wie bei der Eindickung des Blutes, allmählich<br />

eine ungenügende Speisung des <strong>Herz</strong>ens von den Venen her daraus<br />

resultire. Ob das aber, wenn überhaupt, auch schon bei den geringeren<br />

und mittleren Graden der Krankheit zur Geltung kommen dürfte, ist<br />

mir denn doch ziemlich zweifelhaft, und dass vollends ein Blut, dessen

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