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I. Herz.

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184 Pathologie der Circulation.<br />

von weissen Blutkörperchen giebt es im rothen Thrombus nicht, vielmehr<br />

finden sich daselbst rothe und farblose Körperchen in demjenigen<br />

gegenseitigen Mengenverhältniss, welches auch in dem aus<br />

der Ader gelassenen Blute statt hat. Nichtsdestoweniger werden Sie<br />

schwerlich jemals Gefahr laufen, einen rothen Thrombus mit einem<br />

Blutgerinnsel zu verwechseln, sobald Sie Sich der Bedingungen erinnern,<br />

unter denen allein die Bildung rother Thromben vor sich gehen kann.<br />

Jeder Thrombus pflegt nun, nachdem er einige Zeit in der geschilderten<br />

Weise verharrt hat, gewisse Metamorphosen durchzumachen,<br />

ohne dass wir immer anzugeben vermöchten, von welchen Umständen<br />

der Eintritt derselben abhängt. Eine der häufigsten ist zunächst auch<br />

für den rothen Antheil des Pfropfes die Entfärbung. Dieselbe geschieht<br />

langsam und allmählich dadurch, dass die rothen Blutkörperchen<br />

z. Th. einschrumpfen, z. Th. ganz zu Grunde gehen, während<br />

ihr Farbstoff theils in die Umgebung diffundirt und resorbirt wird,<br />

theils, was wir an anderer Stelle genauer besprechen werden, sich in<br />

Hämatoidin oder Pigment verwandelt. Gerade die Anwesenheit<br />

solchen Pigments in manchen älteren Thromben liefert den sicheren<br />

Beweis, dass daselbst wirklich einmal rothe Blutkörperchen vorhanden<br />

gewesen und demgemäss eine „Entfärbung" stattgehabt hat. Indessen<br />

spielt dieser Process gegenwärtig in der Lehre von der Thrombose bei<br />

Weitem nicht mehr die Rolle, welchen man ihm zu einer Zeit zugeschrieben,<br />

als man die Entstehungsgeschichte der Thromben noch<br />

nicht genügend in ihren Details kannte. Wenn wir heutzutage einen<br />

gelbweissen oder weissgrauen Thrombus treffen, brauchen wir, um<br />

seine Farblosigkeit zu begreifen, nicht erst auf eine Entfärbung zu<br />

recurriren, wie es nöthig erschien, so lange man roth für die ursprüngliche<br />

Farbe jedes frischen Thrombus hielt. Deshalb kommt dieser<br />

Vorgang heute nur noch für die so seltenen rothen Thromben oder<br />

höchstens noch für die rothen Abschnitte eines gemischten in Betracht,<br />

welch letztere dadurch allerdings einem weissen Pfropf so ähnlich<br />

werden können, dass zuweilen, wenn überhaupt, nur mittelst des<br />

mikroskopischen Nachweises der Pigment- und Hämatoidinresiduen<br />

eine Entscheidung getroffen werden kann, welcher Art der Thrombus<br />

ursprünglich gewesen.<br />

Für die Bedeutung und die Wirkungen eines Thrombus macht es<br />

aber auch keinen Unterschied aus, ob derselbe entfärbt ist oder nicht<br />

und eben so wenig hat es irgend einen Einfluss auf seine weiteren<br />

Schicksale. Diese nämlich gestalten sich völlig abweichend, je nach-

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