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I. Herz.

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786<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

gerade in der Leber und nirgends sonst metastasiren, in der prägnantesten<br />

Weise für die Verbreitung mittelst der Circulation. Es<br />

sind dies echte krebsige Embolien, d. h. es sind ursprünglich<br />

krebsige Thromben, die vom Blutstrom erfasst und soweit transportirt<br />

sind, bis die Blutgefässe zu eng wurden, um die Weilerpassage zu<br />

gestatten. Genau in derselben Weise kommen die meisten der seeundären<br />

Lungenknoten zu Stande, die durch maligne Primärgeschwülste<br />

anderer Regionen des Körpers bedingt sind, und es ist deshalb sehr<br />

charakteristisch, dass die Riesenzellensarkome der Knochen,<br />

wenn sie überhaupt generalisiren, ihre Metastasen so gut wie ausschliesslich<br />

in den Lungen machen. Sind aber die in die Circulation<br />

gerathenen Geschwulstzellen so klein, dass ihrer Passage durch das<br />

gesammte Blutgefässsystem Nichts im Wege steht, so gelten für die<br />

Ansiedelung derselben die Gesetze der Embolie ebensowenig, wie für<br />

die Verbreitung von Zinnoberkörnchen und kleinster Bacterienhaufen.<br />

Wo sie dann festsitzen, das hängt, wenn man will, vom Zufall, sehr<br />

wesentlich aber jedenfalls von der in einem Gefässgebiet herrschenden<br />

Stromgeschwindigkeit ab. Je geringer diese, desto günstiger die<br />

Bedingungen zum zeitweiligen Festhaften und beginnender Wucherung.<br />

Darin ist wohl einer der wesentlichsten Gründe zu sehen, dass die<br />

Leber und demnächst das Knochenmark von Geschwulstmetastasen<br />

aller Art, gleichgültig wo der Sitz des Primärgewächses ist, bevorzugt<br />

wird. Festsitzen und beginnende Wucherung im Innern eines<br />

Blutgefässes involvirt freilich, wie wir vorhin festgestellt haben, noch<br />

nicht die Entstehung eines seeundären Geschwulstknoten; dazu gehört<br />

ja noch der Wegfall der physiologischen Widerstände der Gewebe des<br />

betreffenden Theils, und so muss jedenfalls auch immer erwogen<br />

werden, ob nicht dieses Moment von Einfluss auf die Lokalisirung<br />

der Geschwulstmetastasen ist: die Seminien, d. i. die ins Blut eingeschwemmten<br />

Zellen, mögen überall hingelangen, aber nur in bestimmten<br />

Organen oder Geweben kommen sie zur Entwicklung.<br />

Es kann auch hier nicht meine Aufgabe sein, den dargelegten<br />

Principien durch Heranziehung aller möglichen Einzelfälle noch eine<br />

breitere Grundlage zu geben. Ohnehin stellen sich, soviel ich urtheilen<br />

kann, ernsthafte Schwierigkeiten nirgend heraus. Die absolute Immunität<br />

des Knorpels gegen Metastasen, die ich Ihnen hervorgehoben<br />

habe, erklärt sich z. B. in der einfachsten Weise durch das<br />

Fehlen der Lymph- und Blutgefässe in demselben, und stellt<br />

deshalb ihrerseits einen willkommenen Beweis für die zellige Natur<br />

der Seminien und gegen die Infection durch Säfte dar, für welch

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