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I. Herz.

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622 Pathologie der Ernährung.<br />

Intima sassen, während Media und Adventitia völlig frei von jeder<br />

Incrustation waren. Ganz anders verhält sich die senile Arterienverkreidung.<br />

Hier sind es theils die Muskelfasern der Media, theils<br />

allerdings die Intima, aber gerade nicht die innersten, dem Gefässlumen<br />

zugekehrten, sondern ganz vorzugsweise die äusseren Schichten<br />

derselben, in denen die Erdsalze deponirt sind. Stellen sich hiernach<br />

dieselben Schwierigkeiten, wie bei den andern sog. Kalkmetastasen,<br />

auch einer derartigen Auffassung der senilen Arterienverkalkung entgegen,<br />

so verträgt sich dieselbe vollends nicht damit, dass ungemein<br />

oft die ausgedehnteste Gefässverkreidung mit einem in keiner Weise<br />

atrophischen Knochensystem zusammentrifft. Wo aber senile Osteomalacie<br />

und Arterienverkalkung gleichzeitig vorkommen, nun, da<br />

dürfte a priori vielleicht mit ebensoviel Recht die Frage aufgeworfen<br />

werden, ob nicht die Knochen atrophisch und weich geworden sind,<br />

weil die zum Wiederersatz der resorbirten bestimmten Erdsalze in<br />

den Wänden der Arterien ausgefallen sind?<br />

Aber wenn die Kalksalze nicht aus dem Skelette stammen, so<br />

können sie nur mit der Nahrung eingeführt sein, und dann dürfte<br />

die Menge derselben, die im Gefässsystem der Greise abgelagert ist,<br />

erst recht einiges Befremden erregen. Warum, so darf man mit Recht<br />

fragen, ist es gerade das Gefässsystem, in dessen Wänden die Erdsalze<br />

deponirt werden? Dass es sich dabei unmöglich um ein einfaches<br />

Ausfallen derselben aus dem circulirenden Blute auf und in<br />

die Wände handeln kann, habe ich soeben angedeutet, und wenn die<br />

Salze erst aus dem Transsudat der Vasa vasorum ausfallen, so fragt<br />

man füglich, warum sie nicht überall sonst, sondern gerade in den<br />

Gefässwänden sich niederschlagen. Und warum nur in den Arterien,<br />

und nicht oder doch nur äusserst selten und auch dann nur andeutungsweise<br />

in den Venen? Gerade der letzterwähnte Umstand, die<br />

Nichtbetheiligung der Venen bei der senilen Verkalkung, hat natürlich<br />

schon seit lange die Aufmerksamkeit der Pathologen auf sich<br />

gezogen, und ist, was ja an sich sehr nahe lag, von mehreren Seiten<br />

in Beziehung zu der verschiedenen Beschaffenheit des Blutes<br />

in beiden Gefässarten gebracht worden. Auch scheint der Umstand,<br />

dass ausserordentlich häufig die Klappen des linken <strong>Herz</strong>ens<br />

und nur höchst selten die des rechten von Kalksalzen incrustirt sind,<br />

dieser Anschauung sehr bestimmt das Wort zu reden, und nicht<br />

minder die Vorliebe, mit der die Glomeruli der Niere, die doch auch<br />

arterielles Blut führen, sich mit Erdsalzen beschlagen. So ist denn

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