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I. Herz.

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Entzündung.<br />

Andere körperliche Elemente findet man in frischen entzündlichen<br />

Transsudaten nicht, abgesehen natürlich von etwaigen zufälligen Beimischungen,<br />

deren je nach dem Ort freilich verschiedenartige vorkommen<br />

können. Wohlverstanden übrigens — in frischen! Denn<br />

wir werden bald noch davon zu handeln haben, welche Schicksale<br />

die Eiterkörperchen in den Exsudaten erfahren, wenn einige Zeit seit<br />

ihrer Entstehung vergangen ist, und dabei des Vorkommens von<br />

Körnchenkugeln, epithelioiden und Riesenzellen etc. im Entzündungsproduet<br />

erwähnen müssen. Von alledem giebt es Nichts im<br />

frischen Exsudat, dessen geformte Bestandthcile sich, wie gesagt, auf<br />

Blut- und Eiterkörperchen beschränken. Aber sogar diese können in<br />

einem unzweifelhaft entzündlichen Transsudat auf ein so geringes<br />

Quantum reducirt sein, dass die Flüssigkeit nahezu wasserklar ist.<br />

So pflegt die Lymphe, welche unmittelbar nach der Verbrühung einer<br />

Hundepfote aus der Canüle abtropft, ungemein arm an zelligen<br />

Elementen zu sein, deren Menge erst nach einer Weile zunimmt,<br />

dann allerdings sehr bedeutend w r erdcn kann. Vom Kaninchenohr<br />

führte ich Ihnen schon früher an, dass es nach der Einwirkung einer<br />

Wärme von 48° oder von —7° C. anschwillt, ödematös wird, dass<br />

aber nur eine geringfügige Zahl von farblosen oder rothen Blutkörperchen<br />

ins Gewebe übertritt. Diese beiden Beispiele geben sogleich den<br />

deutlichen Fingerzeig, wann die entzündlichen Transsudate zellenarm<br />

sind. Erstens nämlich in den Anfangsstadien einer Entzündung,<br />

die später ein sehr zellenreiches Exsudat giebt, und zweitens bei Entzündungen<br />

schwachen Grades, bei denen die Gefässwandveränderung<br />

nur eben stark genug geworden ist, eine gesteigerte Flüssigkeitstranssudation,<br />

nicht aber auch eine reichliche Extravasaten körperlicher<br />

Elemente zu gestatten. Denn dass auch in diesen Fällen die<br />

Ursachen der gesteigerten Transsudation gleichartig sind, wird am<br />

evidentesten dadurch bewiesen, dass die chemische Beschaffenheit der<br />

transsudirten Flüssigkeit sehr vollkommen mit der der zellenreichen<br />

Exsudate übereinstimmt: sie ist immer concentrirt und eiweissreich,<br />

wenn auch freilich ihr Trockenrückstand mit der Zunahme<br />

der Eiterkörperchen wächst.<br />

Will man aber noch einen Schritt weiter gehen, so steht principiell<br />

dem Nichts im Wege, dass es auch Entzündungen giebt, bei<br />

denen die gesteigerte Transsudation völlig fehlt oder wenigstens nicht<br />

in Gestalt eines Tumors, einer Anschwellung auftritt. Ob es überhaupt<br />

vorkommen kann, dass die ganze Wirkung eines entzündlichen<br />

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