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I. Herz.

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276 Pathologie der Circulation.<br />

schwieriger, als es auf den ersten Blick scheinen sollte. Noch in den<br />

sechziger Jahren lag die Sache einfacher; traf man da ein Eiterkör-<br />

" perchen, in einer Epithel- oder anderen Zelle, so galt es unbedenklich<br />

für endogen entstanden, und fand man zwei oder drei an einer<br />

Stelle, wo man eine Bindegewebszelle zu sehen erwartete, z. B. an<br />

dem Platz eines sog. Hornhautkörperchens, so bezeichnete man sie<br />

als Abkömmlinge des letzteren, die einer Theilung desselben ihren<br />

Ursprung verdankten. Heutzutage lassen uns bessere histologische<br />

Methoden auch dort noch Zellen erkennen, wo sie früher der Wahrnehmung<br />

entgangen sind, und vor Allem wissen wir, dass Eiterkörperchen<br />

an jede Stelle hinwandern und insbesondere auch in andere<br />

"/ Zellen eindringen können. Wir acceptiren die Neubildung eines<br />

Eiterkörperchens nur da, wo wir entweder dieselbe direct unter<br />

unseren Augen haben vor sich gehen sehen, oder wo — undjdas<br />

erscheintjuir die äusserste Concession — ein stricter Beweis geführt<br />

werden kann, dass das betreffende Eiterkörperchen nicht von anderswoher<br />

gekommen sein kann. Das Erste ist bis zum heutigen Tage<br />

noch Niemandem geglückt. In dem Grunde der an der Froschzunge<br />

angelegten Wunde hat man die beste Gelegenheit, das Verhalten der<br />

fixen Bindegewebskörperchen während des gleichzeitigen Ablaufs der<br />

entzündlichen Circulationsstörungen Stunden lang zu beobachten. Das<br />

Einzige, was ich und seitdem auch mehrere andere Beobachter dabei<br />

an derselben gesehen haben, ist, dass einige von ihnen stärker gekörnt<br />

wurden und andere durch Einschmelzung ihrer Fortsätze sich<br />

in sich abrundeten 30 , und auch Stricker hat in einer continuirlich<br />

über zehn Stunden fortgesetzten Beobachtung nicht eine einzige Theilung<br />

oder sonstige sog. progressive Veränderung an den fixen Körperchen<br />

wahrgenommen 31 Aber auch der zweite Beweis ist bisher nicht<br />

gelungen. In dieser Richtung hat besonders Böttcher 32 sich Mühe<br />

gegeben, durch sehr geringfügige Reizungen des Hornhautcentrums<br />

kleine umschriebene Entzündungen desselben zu erzeugen, bei denen<br />

er die Betheiligung der Conjunctivalgefässe auszuschliessen wünschte.<br />

In diesen kleinen centralen Trübungen kann man wirklich Eiterkör­<br />

perchen in geringer Menge nachweisen, während es sehr leicht ist,<br />

sich davon zu überzeugen, dass dieselben nicht vom Hornhautrande<br />

her eingewandert sind. Jedoch verliert dieser Befund alle Beweiskraft<br />

durch den Umstand, dass Eiterkörperchen gerade so bequem<br />

wie vom Rande auch von vorn aus dem Conjunctivalsack in das eröffnete<br />

Kornhautgewebe eindringen können, und im Conjunctivalsecret

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