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I. Herz.

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132 Pathologie der Circulation.<br />

und Schwellung versetzen, so wird der Rest mit den unversehrten<br />

Nerven um so blassbläulicher und geschrumpfter. Zweifellos wird<br />

auch die rechte Niere blasser, wenn in die linke eine übermässige<br />

Menge Blut tritt. Mo aber eine solche gewissermassen vorgeschriebene<br />

Compensation nicht gegeben ist, wie bei Blutüberfüllung einer ganzen<br />

Extremität oder der ganzen Unterleibshöhle, da müssen auch ganz<br />

entlegene und fremde Gefässgebiete ihr Blut hergeben. Muskel- und<br />

besonders Darmgefässe sind für diese Fälle das Reservoir, dem für<br />

gewöhnlich Blut entnommen wird, aber die Ohnmächten, die öfters<br />

nach Application des Schröpfstiefels beobachtet worden sind, weisen<br />

darauf hin, dass gelegentlich auch die Gefässe des Hirns in Anspruch<br />

genommen werden, um die Erweiterung der Bahnen in einer Extremität<br />

zu decken. Bleiben aber bei diesem Vorgang, schon wenn er einmal<br />

und nur ganz kurze Zeit eintritt, erhebliche Functionsstörungen nicht<br />

aus, so würden dieselben unvermeidlich sein und sogar beträchtliche<br />

Grade erreichen, wenn die compensatorischen Anämien durch<br />

längere Zeit anhielten oder gar dauernd würden. Gerade deshalb<br />

ist es so wichtig, dass, wie ich Ihnen soeben hervorgehoben habe,<br />

die idiopathischen arteriellen Hyperämien immer nur vorübergehender<br />

Natur zu sein pllegen; denn darum dauern auch die seeundären<br />

Anämien immer nur kurz, da sie bei schwindender Hyperämie selbstverständlich<br />

der natürlichen Gefässfüllung Platz machen.<br />

In anderer Beziehung aber sind die collateralen Anämien von<br />

grosser Bedeutung bei allen diesen Processen, indem sie es sind,<br />

welche den arteriellen Druck auf normaler Höhe erhalten. Ohne die<br />

gleichzeitige Widerstandserhöhung an anderen Stellen, würde jede<br />

Widerstandsabnahme auf der arteriellen Bahn den Blutdruck erniedrigen,<br />

und zwar um so stärker, je ausgedehnter der Bezirk, innerhalb'<br />

dessen die Widerstände herabgesetzt worden oder gar weggefallen sind.;<br />

Ist das Gefässgebiet sehr gross, sind z. B. nach Durchschneidung beider<br />

Splanchnici die gesammten Gefässe des Unterleibs erweitert, so haben<br />

wir ja sogar constatirt, dass der Blutdruck so beträchtlich absinkt,<br />

dass eine ausreichende Compensation durch anderweite Gefässverengerungen<br />

gar nicht mehr zu Stande kommen kann. Deshalb ist<br />

die nothwendige Folge der Section der Splanchnici eine allgemeine<br />

Verlangsamung der Blutstromgeschwindigkeit, und zwar nicht blos im<br />

übrigen Körper, sondern auch im Gefässgebiet des Splanehnicus selber,<br />

in welchem jetzt eine abnorm reichliche Blutmenge mit grosser Langsamkeit<br />

vorwärts strömt; und trotz der Hyperämie gelangt nun aus

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