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I. Herz.

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764<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

Bezeichnung für die Art ihres Wachsthums, weil dasselbe vermuthlich<br />

in keiner Weise von dem gewöhnlichen Wachsthum der physiologischen<br />

Gewebe abweicht. Nichtsdestoweniger kann sich bei einer so atypischen<br />

Bildung, wie jede Geschwulst es ist, das Verhältniss zu dem<br />

Gewebe des Standortes verschieden gestalten. In dieser Beziehung<br />

unterscheidet man seit lange, ob die Geschwulst sich mehr oder<br />

weniger scharf umschrieben von ihrer Umgebung absetzt, oder ob<br />

sie sich ohne deutliche Grenze diffus in die Nachbarschaft verliert.<br />

Was von Beidem geschieht, hängt in erster Linie von der Natur der<br />

betreffenden Geschwülste ab. Ein einfaches Lymphom muss notwendiger<br />

Weise eben so scharf abgesetzt gegen das umgebende Bindegewebe<br />

sein, wie die Lymphdrüse, in der es entstanden, und dass<br />

Gewächse, die aus sogen, verirrten Keimen sich entwickelt haben, wie<br />

die Adenome der Achselhöhle und die Enchondrome der Parotidengegend<br />

circumscript sind, so lange sie wenigstens gutartig verlaufen<br />

— wovon bald mehr! — bedarf keiner Erläuterung. Umgekehrt<br />

muss augenscheinlich jede auf dem Boden einer Epithelmembran erwachsene<br />

rein epitheliale Geschwulst mehr oder weniger diffus sein,<br />

da es ja zwischen den Epithelien kein Gewebe giebt, welches eine<br />

Abgrenzung herstellen könnte. Anders liegt es bei allen den Geschwülsten,<br />

in deren Aufbau Bindegewebe eingeht und an deren Standort<br />

es Bindegewebe giebt. Hier ist Beides möglich, es giebt umschriebene<br />

und diffuse Lipome, Fibrome, Angiome etc., und oft genug<br />

geschieht es, dass ein Lipom oder Fibrom, ein Angiom oder ein glattes<br />

Myom, nachdem es lange genug diffus gewachsen ist, sich dann von<br />

dem Gewebe des Standortes allmählich absetzt und so circumeript<br />

wird. In vielen Fällen ist das ein rein mechanischer Effect, so wenn<br />

ein Myom oder Fibrom aus dem Uterus oder der Haut förmlich nach<br />

Art eines Polypen herauswächst, und nun die \ T erbindung mit dem<br />

Mutterboden immer mehr reducirt wird. Auch kommt es vor, dass<br />

eine Geschwulst, die aufgehört hat zu wachsen, sich mit einer Art<br />

bindegewebiger Kapsel umgiebt, nicht unähnlich einer Finne u. dergl.<br />

Aus alledem ersehen Sie, dass es keine principielle Bedeutung haben<br />

kann, ob zwischen einem Gewächs und dem Gewebe seines Mutterbodens<br />

eine scharfe oder diffuse Grenze existirt, und es würde ver­<br />

muthlich auf dies Verhältniss soviel Gewicht nicht gelegt sein, wenn<br />

dasselbe nicht von praktischem AVerthe für die operative Chirurgie<br />

wäre. Denn die totale Exstirpation gelingt natürlich bei circumscripten<br />

Geschwülsten nicht blos viel leichter, sondern vor Allem

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