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I. Herz.

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10G Pathologie der Circulation.<br />

den Einflüssen keinen grossen Widerstand entgegensetzen. Dagegen<br />

sind die Hautarterien, wie überhaupt alle die, welche mit einer starken<br />

Ringfaserschicht ausgestattet sind, nur schwer ausdehnbar, während<br />

sie aus demselben Grunde, vermöge ihrer stärkeren elastischen<br />

Kraft, sich um so rascher dem verringerten Inhalt adaptiren. Auf<br />

diese Weise erklärt sich, dass nach peripherer Splanchnicusreizung die<br />

Rctinalgefässe sich stärker füllen und das Volumen einer Extremität<br />

zunimmt, obwohl die unveränderte Temperatur ihrer Haut beweist,<br />

dass ihre Hautarterien nicht weiter geworden: die Muskclgefässe werden<br />

unter dem stärkeren Blutdruck stärker gedehnt, und nehmen das<br />

Blut grossentheils auf, das durch die Splanchnicusreizung aus den<br />

Gefässen des Stammes verdrängt worden l<br />

Dass hierbei der muskuläre Antheil der Gefässwand wesentlich<br />

mitspielt, deutete ich soeben schon an. Aber noch in ganz anderer<br />

Weise macht dessen Bedeutung sich geltend, indem mehr als alles<br />

Uebrige der Grad der Contraction der Ringmuskulatur es ist,<br />

welcher die Grösse des Arterienlumen bestimmt. Die Thätigkeit der<br />

Ringfaserschicht steht nun zunächst unter dem Einfluss von gewissen<br />

Centren, vielleicht gangliösen Einrichtungen, die in der Gefässwand<br />

selbst belegen sind 2 . Wenigstens erklärt sich so am einfachsten die<br />

tonische Contraction, welche die Arterien auch nach Durchschneidung<br />

der Vasomotoren bewahren, resp. nach einiger Zeit ohne Widerherstcllung<br />

der durchschnittenen Gefässnerven wiedergewinnen: wiewohl<br />

auch daran gedacht werden muss, dass unter diesen Umständen in<br />

anderen Bahnen verlaufende Gefässnerven, die für gewöhnlich nur<br />

sehr schwach thätig sind, allmählich den grösseren Ansprüchen sich<br />

adaptiren und die tonische Function der in Wegfall gerathenen Hauptconstrictoren<br />

mit übernehmen 3 . Ob allerdings die Aenderungen, welche<br />

der Contractionszustand der Gefässwand auf etliche localc Einflüsse<br />

erleidet, durch Einwirkung auf die nervösen Apparate der Gefässwand<br />

oder auf die Muskulatur selbst zurückzuführen sind, ist für alle Fälle<br />

bislang nicht zu entscheiden. Dass Wärme und Kälte direkt auf die<br />

Muskulatur erschlaffend, resp. erregend wirken, kann füglich ebensowenig<br />

bezweifelt werden, als der direkte Effect electrischer Reize.<br />

Aber wir kennen auch schwerer zu deutende Reactionen. So ist in<br />

dem Laboratorium von Ludwig, dem wir überhaupt das Meiste ver­<br />

danken, was wir vom Leben der Gefässwand wissen, gezeigt worden<br />

dass die Arterien eines jedem Nerveneinfluss entzogenen Organs sich<br />

verengern, wenn ein mit Kohlensäure überladenes Blut in sie einströmt-

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