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I. Herz.

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70 Pathologie der Circulation.<br />

men Widerstand massigen Grades überwinden konnte, so ist für den<br />

hochgradig verdickten auch das sehr enge Ostium kein unüberwindliches<br />

Hinderniss. Indessen muss bei allen diesen Ueberlegungen der<br />

eine Punkt berücksichtigt werden, dass jenes ausserordentliche und<br />

bewunderungswürdige Leistungsvermögen nur dem in allem Uebrigcn<br />

intacten <strong>Herz</strong>muskel zukommt. Und wieviel muss nicht Alles<br />

erfüllt sein, damit man von völliger Integrität des <strong>Herz</strong>muskels<br />

sprechen kann. Bedarf es doch nicht blos der morphologischen und<br />

chemischen Integrität der Ganglien und der Muskelfasern selbst, sondern<br />

auch einer durchaus physiologischen Erregbarkeit derselben; und<br />

was die Circulation durch die Kranzgefässe betrifft, so muss nicht blos<br />

die Blutbewegung eine ungehinderte, sondern auch das Blut selber normal<br />

beschaffen nnd normal temperirt sein. Nun haben wir der mannigfachen<br />

Processe schon früher gedacht, durch welche der <strong>Herz</strong>muskel<br />

Aenderungen seiner Structur und Zusammensetzung erleiden<br />

kann; wir haben auch der Erschwerungen der Circulation schon Erwähnung<br />

gethan, welche die Sklerose der Kranzarterien so ausserordentlich<br />

häufig mit sich bringt. Mit den Aenderungen der Blutbeschaffenheit<br />

werden wir uns, unserm Plan entsprechend, erst später<br />

genauer zu beschäftigen haben; auch brauchen wir an dieser Stelle<br />

um so weniger ihnen einen grösseren Platz einzuräumen, als sie für<br />

die <strong>Herz</strong>pathologie nur secundär in Betracht kommen; höchstens sind<br />

es die anämischen Zustände, welche, insofern sie die Aufnahme und<br />

Zufuhr von Sauerstoff zum <strong>Herz</strong>muskel erschweren, auf die Function<br />

des letzteren von nachtheiligem Einfluss sind. Viel grösser ist jedenfalls<br />

die Bedeutung, welche die Erhaltung der normalen Eigenwärme<br />

für die Leistungsfähigkeit des <strong>Herz</strong>ens hat. Denn nicht blos<br />

dass die Schlagfolge des <strong>Herz</strong>ens durch Zunahme der Blutwärme beschleunigt<br />

wird, sondern jede erheblichere Abweichung von der<br />

normalen Eigenwärme setzt die Erregbarkeit der Flcrzganglien<br />

herab und befördert die Ermüdung des <strong>Herz</strong>muskels.<br />

Bedeutende Aenderungen der Blutwärme, sei es Erhitzung<br />

oder Abkühlung, wirken in dieser Beziehung so stark und prompt,<br />

dass sie in kürzester Zeit den Tod durch <strong>Herz</strong>lähmung herbeiführen<br />

können; sind, wie bei den gewöhnlichen Fiebern, die Aenderungen<br />

nicht so extremer Natur, so tritt ihr Effect um so evidenter<br />

hervor, je länger sie anhalten. Möglich, dass bei vielen fieberhaften<br />

Krankheiten, besonders den septischen und manchen anderen<br />

infectiösen, noch direkte Giftwirkungen Seitens der besonderen Krank-

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