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I. Herz.

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286 Pathologie der Circulation.<br />

Erörterungen über die lokale Necrose an dieser Stelle nicht vorgreifen,<br />

glaube jedoch auch hier schon auf einige Punkte hinweisen zu können,<br />

welche mir wohl geeignet erscheinen, die Bedeutung und Häufigkeit<br />

des örtlichen Absterbens ins rechte Licht zu stellen. An die wiederholten<br />

Male, dass wir der Necrose schon als einer Folge örtlicher<br />

Kreislaufsstörungen begegnet sind, will ich Sie nicht einmal erinnern;<br />

denn weit mehr kommt hier in Betracht, dass die allermeisten<br />

gröberen Traumen, die den Körper treffen, eine lokale Ertödtung<br />

von grösserer oder geringerer Ausdehnung nothwendig<br />

in ihrem Gefolge haben müssen. Wenn ein Fremdkörper<br />

in ein Organ eindringt, so wird er nicht blos alles Gewebe,<br />

durch das er sich Bahn bricht, mortificiren, sondern auch die Gewebsschicht,<br />

die ihn unmittelbar da, wo er festsitzt, umgiebt; wenn Sie<br />

einen Schnitt oder Riss durch irgend einen Körpertheil machen, so<br />

werden die Theile, die unmittelbar von dem schneidenden Instrument<br />

getroffen werden, sicher mortificirt; quetschen Sie irgend einen Körpertheil<br />

oder lassen überhaupt stumpfe Gewalt auf ihn wirken, so bleibt<br />

der Effect entweder innerhalb der Elasticitätsgrenze des Gewebes —<br />

dann ist der Stoss ganz unschädlich — oder es werden etliche<br />

Theilchen der Art getroffen, dass sie sich nicht wieder erholen, sondern<br />

absterben; dasselbe gilt in noch höherem Masse, wenn Erschütterung<br />

oder Quetschung mit Zerreissung sich combiniren, wie z. B. bei<br />

gewöhnlichen Knochenbrüchen; und endlich, wenn Sie einen Körpertheil<br />

von seinen schützenden Hüllen befreien, so kann es schwerlich<br />

ausbleiben, dass die oberste Schicht, die nun ganz fremdartigen Einflüssen<br />

ausgesetzt ist, diesen nicht zu widerstehen vermag, sondern<br />

abstirbt, wie das wenigstens für besonders empfindliche Gewebe, z. B.<br />

das der quergestreiften Muskeln direct nachgewiesen ist. Wie tiefgreifend<br />

bei diesen verschiedenen Traumen die Necrose ist, das hängt<br />

von mannigfachen Nebenumständen ab: um einen glühenden Fremdkörper<br />

wird das umgebende Gewebe in dickerer Schicht absterben,<br />

als um einen nicht erhitzten, uud während eine starke Quetschung<br />

das getroffene Gewebe der Art mortificiren kann, dass es später in<br />

toto ausgestossen wird, so kann vielleicht bei einem ganz scharfen<br />

Schnitt die necrotisirte Zone so minimal sein, dass unsere Erkenntnissmittel<br />

nicht ausreichen, dieselbe nachzuweisen — obwohl füglich kein<br />

Mensch zweifeln kann, dass zerschnittene Zellen zu Grunde gehen<br />

müssen. Mag nun die Necrose hervorgerufen sein, wodurch auch<br />

immer — und Sic werden später noch andere, völlig heterogene Ur-

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