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I. Herz.

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176 Pathologie der Circulation.<br />

V. cruralis bei der Passage durch das <strong>Herz</strong> aus dem rechten in den<br />

linken Vorhof und von da in die A. foss. Sylvii geratheil ist 9 . Je<br />

vollständiger man aber beim Ablauf dieser Vorgänge die anatomischen<br />

Bedingungen gewahrt sieht, um so schwerer wird man sich, wie mir<br />

scheint, entschliessen, der Meinung gewisser Autoren beizupflichten,<br />

dass in freilich seltenen f^ällen Emboli auch dem ßlutstrom entgegen<br />

verschleppt werden können, so aus der oberen Hohlvene in die Lebervenen<br />

10 Dass man mittelst des positiven Drucks einer Injectionsspritzc<br />

sehr leicht irgend welche Partikel, z. B. feinvertheilten Zinnober,<br />

Quecksilberkugeln oder selbst Wachspfröpfe, von der V jugularis in<br />

die Lebervenen treiben kann, das ist eine alte und jeden Augenblick<br />

zu bestätigende Erfahrung; aber das beweist noch nichts für die gewöhnliche<br />

Circulation, und ich meinestheils möchte ein solches Ereigniss<br />

wenigstens so lange für sehr unwahrscheinlich halten, als der<br />

Blutstrom durch die Pfortader offen ist.<br />

Je nach ihrem Volumen bleiben natürlich die verschleppten Emboli<br />

schon in grösseren oder erst in kleineren Gefässen stecken, die<br />

allergrössten z. B. schon in den Hauptstämmen der Lungenarterien<br />

oder auf der andern Seite in einer A. renalis oder Iliaca communis,<br />

ja selbst schon in der Aorta descendens über ihrer Theilungsstelle.<br />

Die kleinsten Pfropfe dagegen dringen nicht blos in die Capillaren<br />

sondern sie können sogar ein Gebiet, wo die Capillaren relativ weit<br />

sind, passiren, um nachher erst in Capillaren eines engeren Kalibers<br />

stecken zu bleiben; so ist es gar nichts Ungewöhnliches, dass Partikel<br />

von einer feinen Chromblei- oder Zinnoberaufschwemmung, die in die<br />

V. jugularis eingespritzt worden, in den Schlingen der Nierenglomeruli<br />

oder in den Hirncapillaren angetroffen werden: dass etwaige directe<br />

Uebergänge von Arterien in Venen, wo sie vorkommen, ein solches<br />

Ueberspringen eines Capillarsystems durch Emboli begünstigen können,<br />

leuchtet ohne Weiteres ein. Pfropfe endlich, deren Durchmesser noch<br />

kleiner ist als der der engsten Capillaren, können selbstverständlich<br />

überall ungehindert passiren, und wenn sie trotzdem, vielleicht nach<br />

langer Irrfahrt, irgendwo sitzen bleiben, so verdanken sie es anderen<br />

Umständen, als ihrer Grösse, so z. ß. der Rauhigkeit ihrer Oberfläche<br />

oder ihrer etwaigen Klebrigkeit u. dgl.<br />

Die grösseren Emboli werden dagegen begreiflicherweise mit Vorliebe<br />

an den Stellen stecken bleiben, wo das Gefässlumen eine Ver­<br />

engerung erleidet, mithin ganz besonders an Abgangsstellen grösserer<br />

Seitenäste oder an den Theilungen von Arterien. Deshalb ist nichts

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