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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

alter Leute darf hier angereiht werden. Dagegen enthält die Flüssigkeit<br />

der Ovarialkystome kein Mucin, so zähe und fadenziehend sie<br />

auch oft ist, sondern es sind immer eigenthümliche Ei weisskörper,<br />

die durch Kochen und wenig Essigsäure nicht fällbar sind, sog. Paralbumin<br />

und Metalbumin, welche die schleimige Consistenz derselben<br />

bedingen 2 . Dass bei dieser Veränderung des gewöhnlichen<br />

Transudateiweiss die Epithelien der Cysten wesentlich betheiligt sind,<br />

versteht sich von selbst; von den eigentlichen Bedingungen des Processes<br />

wissen wir aber nicht mehr, als von denen der Mucin- und<br />

Colloidmetamorphose.<br />

Womöglich noch unbefriedigender liegt die Sache bei der von<br />

Virchow 3 sogenannten parenchymatösen Degeneration oder<br />

trüben Schwellung. Die von derselben befallenen Organe trifft<br />

man in den Leichen nicht in dem eigenthümlich glänzenden, saftreichen<br />

Zustande, den sonst gesunde Organe darzubieten pflegen, sondern<br />

das .Aussehen derselben ist ein ausgesprochen mattes und opakes,<br />

selbst in dünnen Schnitten undurchsichtiges, es ist, nach einem<br />

treffenden Vergleich Virchow's, als ob sie gekocht wären. Untersucht<br />

man solche Theile mikroskopisch, so constatirt man eine gewisse<br />

körnige Beschaffenheit der Zellen, resp. ein Auftreten von<br />

feineren und gröberen Granula, die unter normalen Verhältnissen nicht<br />

oder wenigstens nicht in so reichlichem Maasse darin vorhanden zu<br />

sein pflegen. Das ist eigentlich das Einzige, was die mikroskopische<br />

Prüfung ergiebt, und Sie werden deshalb leicht verstehen, dass in Organen,<br />

deren Zellen an sich schon ein ausgesprochen körniges Protoplasma<br />

haben, wie in der Leber, die Diagnose der trüben Schwellung<br />

sicherer vom blossen Auge gestellt werden kann, als mittelst des<br />

Mikroskopes. Abgesehen von der Leber, trifft man die parenchymatöse<br />

Degeneration noch in der Niere, wo die gewundenen Harnkanälehen<br />

der gewöhnliche Sitz derselben sind, ferner in den Muskelfasern,<br />

vor Allem denen des <strong>Herz</strong>ens, endlich auch in den Belegzellen der<br />

Labdrüsen. Sie sehen, es sind dies dieselben Organe, welche auch<br />

mit besonderer Vorliebe verfetten, und es bedarf deshalb in erster<br />

Linie der Feststellung, ob die trübe Schwellung nicht lediglich den<br />

Anfang der Fettmetamorphose darstellt. Nun aber lösen sich die<br />

Granula der parenchymatösen Entartung nicht in Aether, schwinden<br />

dagegen in Säuren und Alkalien und lassen auch durch ihre übrigen<br />

Reactionen keinen Zweifel darüber, dass sie nicht fettiger, sondern<br />

eiweissartiger Natur sind. Freilich muss es ein anderer Eiweiss-

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