12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Pathologie der anorganischen Gewebsbestandtheile. 62o<br />

die Kalkincrustationen der Epithelien in den gewundenen Harn-<br />

kanälchen: sie sind ausgefallen, weil der Harn wegen zu geringer<br />

Acidität sie nicht in Lösung zu erhalten vermocht hat. Wenn freilich<br />

die Kalksalze an den Stellen der Niere, wo sie ausgefallen, liegen<br />

bleiben und sich wirklich incrustiren, nun so hat das meines Er-<br />

achtens auch hier keinen andern Grund, als dass die betreffenden<br />

Glomeruli z. Th. verödet, die Harnkanälehen geschrumpft und ihre<br />

Epithelien nekrotisch, kurz, dass eine mehr oder weniger ausgedehnte<br />

Altersatrophie in der Niere Platz gegriffen, die denn auch gewöhnlich<br />

in einer gewissen Granulirung der Oberfläche sich kund zu geben pflegt.<br />

Bei unseren bisherigen Erörterungen haben wir wie Ihnen ver­<br />

mutlich schon aufgefallen ist, ein Gewebe gar nicht berücksichtigt,<br />

welches doch in der Geschichte der senilen Verkalkungen einen ganz<br />

hervorragenden Platz einnimmt, nämlich den Knorpel. Wie erklärt<br />

es sich, dass die Knorpel der alten Leute so regelmässig verkalken?<br />

Entzündungen giebt, es in dem eigentlichen Knorpclgewebe nicht, und<br />

auf eine wesentliche Verringerung des Stoffwechsels zu rocurriren,<br />

dazu wird man bei einem gefässlosen Gewebe, dessen Stoffwechsel<br />

gewiss niemals ein besonders lebhafter gewesen ist, schwerlich ge­<br />

neigt sein. Atrophische Vorgänge fehlen allerdings auch im Knor­<br />

pclgewebe der Greise nicht. Ganz im Gegentheil ist die faserige<br />

Zcrkl ü ftung oder asbestartige Degeneration desselben nebst einer<br />

gewissen Schrumpfung und Eintrocknung ein so häufiges Vorkomm-<br />

niss, dass man sie z. B. in den Rippenknorpeln alter Menschen fast<br />

niemals vermisst. Aber alle Speculationen über die Ursachen der<br />

Knorpelverkalkung im Greisenalter sind vollkommen müssig, weil es<br />

eine bleibende Petrification, wie an den Arterien, am Knor­<br />

pel gar nicht giebt. Vielmehr, wenn sich Erdsalze im Knorpelgewebe<br />

niederschlagen, so ist das immer nur ein provisorischer<br />

Vorgang und auch bei den Greisen nichts als eine Vorstufe der<br />

echten Verknöcherung. Wie es kommt, dass dies Verhältniss so<br />

vielfach verkannt worden ist, weiss ich nicht, aber dessen können Sie<br />

absolut sicher sein, dass, wenn Sic beim Durchschneiden der Rippen­<br />

knorpel auf einen für das Messer unüberwindlichen Widerstand<br />

slossen oder wenn der Schildknorpel sich nicht auseinanderbiegen,<br />

sondern nur brechen lässt, Sie nicht verkalkten Knorpel statt des<br />

hyalinen vor Sich haben, sondern echten spongiösen Knochen<br />

mit Mark. Die Ausdehnung und der Sitz dieses Knochengewebes<br />

kann sehr verschieden sein; in den stärksten Fällen, so nicht selten<br />

Coli n he im, Allgemeine Pathologie. 2. Aufl. i()

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!