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I. Herz.

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Blutung.<br />

aufmerksam gemacht, dass es Ihnen auch jetzt bereits eine ganz<br />

plausible Vorstellung sein wird, dass die Beschaffenheit der Gefäss­<br />

wände unter einer eingreifenden Verschlechterung der Blutmischung<br />

erheblich leiden muss. Auch hält es nicht schwer, aus der Patho­<br />

logie bestimmte Erfahrungen dafür beizubringen, wie die Gefässe<br />

auf eine Verschlechterung der Blutbesehaffenheit mit Blutungen rea-<br />

giren. Ich denke hier — von den erst angeführten Vergiftungen ab­<br />

gesehen — an alle, wie auch immer entstandenen hochgradigeren und<br />

andauernden Anämien, zu deren constantesten Symptomen kleinere<br />

und grössere Ecchymosen zu gehören pflegen; auch die Leukämie<br />

hat sehr häufig Blutungen in ihrem Gefolge. Vor allem aber wird<br />

der Skorbut als Beweis dafür herangezogen, dass eine Verschlechte­<br />

rung der Blutmischung massenhafte Hämorrhagien hervorrufen kann.<br />

Was das Fehlerhafte in der Blutmischung beim Skorbut ist, resp.<br />

durch welche Abweichung von der Norm die Neigung zu Blutungen<br />

bedingt ist, das entzieht sich freilich zur Zeit noch völlig unserer<br />

Kenntniss. Alle Versuche, der Frage auf experimentellem Wege bei­<br />

zukommen, sind bisher entschieden missglückt, und wie wenig die<br />

Analyse der beobachteten Fälle bisher zur Aufklärung des Räthsels<br />

beigetragen, wird am besten dadurch documentirt, dass von guten<br />

Autoren der Ueberschuss von Salzen in der Nahrung, von anderen,<br />

nicht minder guten dagegen gerade der Mangel daran für die hä­<br />

morrhagische Diathese verantwortlich gemacht wird. Soviel steht<br />

sicher fest, dass der Skorbut mit Vorliebe bei schlecht genährten<br />

und auch sonst hinsichtlich der Wohnung etc. ungünstig situirten In­<br />

dividuen sich einstellt; indess ist das nicht wesentlich anders bei<br />

bei manchen anderen, epidemisch auftretenden Infectionskrankheiten,<br />

z. B. dem exanthematischen Typhus, und jedenfalls schliesst dieser<br />

Umstand allein noch nicht die Möglichkeit aus, dass andere und<br />

zwar viel speeifischere Momente bei der Erzeugung des Skorbuts mit­<br />

wirken. Wirklich hat sich schon manchen, vorurteilsfrei beobachten­<br />

den Aerzten der Gedanke aufgedrängt, dass der Skorbut eine mias-<br />

matiscli-contagiöse Infectionskrankheit sei 11 , und Klebs berichtet<br />

neuerdings in einer, allerdings erst sehr kurzen Mittheilung 1 ' 2 , dass<br />

er im Blute Skorbutischer kleinste, nicht zu den Spaltpilzen, sondern<br />

eher zu den Infusorien gehörige Organismen, die er Cercomonas glo-<br />

bulus und C. navicula benennt, in grossen Massen gefunden habe.<br />

Sollte sich die Gegenwart solcher Organismen als ein constanter Be­<br />

fund im Blute von Skorbutischen herausstellen, so wird man gewiss<br />

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