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I. Herz.

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^ertliche Kreislnufsslorungen. 121<br />

das übrige Gefässsvstem verhält, wenn irgendwo in Arterien<br />

eine lokale Widerstandserhöhung Platz gegriffen hat. In dieser Hin­<br />

sicht liegt die Sache natürlich am einfachsten, wenn die lokale Anämie<br />

erst seeundär zu einer lokalen Hyperämie hinzugetreten ist; dann<br />

haben wir nicht erst lange zu suchen, wo das Blut ist, welches im<br />

anämischen Bezirke fehlt, da es ja hier nur fehlt, weil das hyper-<br />

ämischc Gebiet eine überreichliche Menge enthält. Dagegen ist die<br />

Frage nach dem Verbleib des Blutes bei primärer lokaler Anämie<br />

keineswegs so leicht zu beantworten, wie man früher wohl geglaubt<br />

hat; denn es kommt hier der ganze, neulich besprochene complicirtc<br />

Mechanismus zur Geltung, mittelst dessen der Körper die Widerstände<br />

in den verschiedenen Thcilen des Gefässsystems zu regeln vermag.<br />

Die erste und unmittelbarste Folge einer arteriellen Widerstands­<br />

erhöhung ist, wie ich kaum erst zu wiederholen brauche, die St ei<br />

gerung des diesseitigen arteriellen Drucks. Und zwar wohl­<br />

verstanden des allgemeinen; denn es würde auf einer Verkennung<br />

der Grundgesetze der Hämodynamik beruhen, wollte man annehmen,<br />

dass jemals die Spannungen in den verschiedenen Arterien des Körpers<br />

unter einander andere Differenzen darbieten könnten, als sie durch die<br />

respective Entfernung der Gefässe vom <strong>Herz</strong>en bedingt sind. Wenn<br />

Sie ein Manometer durch eine T-förmige Canüle mit der A. femoralis<br />

verbinden, so messen Sic den Seitendruck in dieser; sperren Sie jetzt<br />

das periphere Stück der Femoralis hinter der Canüle, so messen Sie<br />

selbstverständlich den Seitendruck des Punktes, wo die Femoralis vom<br />

Stamm abgeht, hier also der Iliaca externa, höchstens der Iliaca com­<br />

munis, und dies ist genau derselbe Druck, wie der in der andern<br />

Iliaca, deren Femoralis offen ist. Und wenn Sie statt bloss die Femo­<br />

ralis zu verschliessen, einen Kautschukschlauch um den Oberschenkel<br />

eines Hundes legen und so den Blutzutritt in die Extremität absolut<br />

absperren, so zeigt ein Manometer, dass Sie dicht oberhalb des Schnür­<br />

rings in die Femoralis gelegt haben, ganz und gar keine höhere Steige­<br />

rung des Blutdrucks, als eines, das gleichzeitig mit einer Carotis des<br />

Thiercs verbunden ist; und genau dasselbe constatiren Sie an beiden<br />

Manometern, wenn Sie, statt die ganze Extremität zu ligiren, einen star­<br />

ken Inductionsstrom durch den peripheren Stumpf des durchschnittenen<br />

Ischiadieus hindurchsenden. Der allgemeine arterielle Blut­<br />

druck steigt proportional der Grösse des Widerstandes, und<br />

diese Steigerung dauert so lange, bis durch eine anderweite<br />

Abnahme des Widerstandes Compensation geschafft ist.

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