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I. Herz.

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Geschwülste. 76,")<br />

viel sicherer, als bei diffusen; da aber au> selbstverständlichen<br />

Gründen nur die totale Entfernung einer Geschwulst (mit ihrem Keim,<br />

davor schützt, dass nicht ein erneutes Wachsthum aus den etwa<br />

stehengebliebenen Elementen und damit ein Recidiv des Gcwach>e><br />

eintritt, so ist es begreiflich, dass die Chirurgen in der umschriebenen<br />

und diffusen Begrenzung einer Geschwulst hemerkenswertbe Unterscheidungsmerkmale<br />

gesehen haben.<br />

Allerdings haben wir bisher ein Moment nicht in Betracht ge­<br />

zogen, dass doch nicht ausser Acht gelassen werden darf, wenn man<br />

die Bedingungen und Gesetze des Geschwulstwachsthums eruiren will,<br />

nämlich den Einfluss, welchen die Action der dem Gewächs<br />

benachbarten Gewebe auf dasselbe ausübt. In der physiologi­<br />

schen Entwicklung weiss mau es ja seit den ersten Zeiten der wissen­<br />

schaftlichen Embryologie, dass die Grösse und Gestalt jedes Körper­<br />

theils ein Product der Wechselwirkung aller seiner wachsenden Ge­<br />

webe ist; wie verhält es sich in dieser Beziehung beim Wachsthum<br />

der pathologischen Gesehwulstkeime? Nun, einen posi tiv bestimmen­<br />

den Einfluss auf Gestalt und Structur des Tumors können die an­<br />

grenzenden Gewebe gar nicht ausüben, einfach weil ihr Wachsthum<br />

ja lediglich den physiologischen Gesetzen folgt und mit dem des<br />

Geschwulstkeims nichts zu thun hat; dieser trägt eben einzig und<br />

allein die Bedingungen des abnormen Wachsthums in sich. Aber<br />

ein Anderes ist es, ob die angrenzenden Gewebe nicht dadurch das<br />

AVachsthum einer Geschwulst beeinflussen können, dass sie das­<br />

selbe hemmen. Undenkbar wäre Letzteres gewiss nicht, ganz be­<br />

sonders in dem Sinne, dass die physiologischen Gewebe, von denen<br />

der Geschwulstkeim umgeben ist, das von den Blutgefässen zugeführte<br />

Ernährungsmaterial so vollständig oder doch so überwiegend für ihre<br />

eigenen Wachsthums- und Ernährungsvorgänge, resp. ihre eigentlichen<br />

Arbeitsleistungen in Anspruch nehmen, dass nun für die Entwicklung<br />

des Geschwulstkeims nicht das erforderliche Ernährungsquantum übrig<br />

bleibt: eine Vorstellung, die es beispielsweise sehr wohl begreiflich<br />

erscheinen lässt, dass die entschiedene Mehrzahl aller echten Ge-"<br />

schwülste erst im höheren Lebensalter, d. h. zu einer Zeit zur Be­<br />

obachtung gelangt, wo die physiologischen Wachsthums- und Regene-<br />

rationsprocesse an Lebhaftigkeit bedeutend eingebüßt haben und auch<br />

die speeifischen Arbeitsleistungen nur noch mit geminderter Energie<br />

vor sich gehen. Es ist dies, wie Sie nicht verkennen werden, etwas<br />

ganz Anderes, als eine etwaige Hemmung im mechanischen

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