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I. Herz.

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648<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

treffenden Elemente ist verringert und z. Th. durch Fett ersetzt, und<br />

nun wird es Ihnen nach dem vorhin aufgestellten (^hypothetischen)<br />

Gesetze, demzufolge das Fett der fettigen Atrophie nicht sofort in<br />

die Reservoirs abgeführt wird, durchaus plausibel sein, dass Sie es in<br />

den Muskelfasern, den Nierenepithelien etc. finden. Wenn irgendwo,<br />

so ist übrigens gerade in diesen Fällen die Verringerung des Säfte­<br />

stroms begreiflich.<br />

Nichts steht dem im Wege, auch die Fettleber der Kacheetischen<br />

im Sinne einer fettigen Atrophie zu deuten. Es würde sich<br />

dann auch hierbei um Fett handeln, welches in den Leberzellen aus<br />

Eiweiss abgespalten und nun liegen geblieben ist, weil es weder verbrannt,<br />

noch auch zur Bildung von Galle verwendet worden, und gerade<br />

das letzte Moment möchte bei der schlechten Ernährung und<br />

Verdauung der in Rede stehenden Individuen erheblich ins Gewicht<br />

fallen. Immerhin lässt es sich auch nicht direct von der Hand weisen,<br />

dass ein Theil des Leberfetts in diesen Fällen Nahrungsfett ist, das<br />

sich einfach in diesem Organ aufgespeichert hat. Wenigstens steht<br />

das Verhalten der übrigen Fettreservoirs damit durchaus nicht im<br />

Widerspruch. Denn in etlichen dieser Fälle, so bei der pernieiösen<br />

Anämie und bei der senilen Kachexie, ist echtes Fettgewebe reichlich<br />

genug vorhanden, bei den Greisen mindestens im Knochenmark, bei<br />

den Anämischen im Panniculus etc., und wo sich die inneren Verfettungen<br />

mit extremer Abmagerung des Fettpolsters verbinden, wie bei<br />

den Phthisikern und sehr häufig bei den Carcinomatösen, da hat sich<br />

keineswegs beides gleichzeitig entwickelt, sondern der Fettschwund aus<br />

dem Panniculus ist alle Male den inneren Verfettungen vorausgegangen.<br />

Die Abmagerung, der Schwund des Fettgewebes ist lediglich eine<br />

Theilerscheinung der allgemeinen Atrophie, die sich auf Grund der<br />

phthisischen oder krebsigen Erkrankung entwickelt, und erst wenn<br />

durch diese allgemeine Atrophie die Leistungsfähigkeit der Arbeitsorgane<br />

erheblich gelitten hat, dann erst stellen sich die Bedingungen<br />

der verringerten Sauerstoffzufuhr und damit der Verfettung ein.<br />

Beruht bei den soeben besprochenen Verfettungen die Verringerung<br />

der oxydativen Processe und damit der Sauerstoffzufuhr auf der<br />

allgemeinen Kachexie, d. h. auf inneren Bedingungen der Gewebs-<br />

und Organzellen, so giebt es weiterhin eine Reihe von<br />

Agentien, welche die Fähigkeit haben, auf die oxydativen Vorgänge<br />

im Körper direct hemmend und verkleinernd zu wirken. Es sind das<br />

ihrer Natur nach sehr verschiedenartige, undjriel fehlt daran, dass

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