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I. Herz.

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Pathologie der Circulation.<br />

näher zurückkommen werde, die Möglichkeit zur Ausbildung neuer<br />

Abflusswege gewähren.<br />

Dies also ist die Folge von Erscheinungen, welche die Erschwerung<br />

des venösen Abflusses aus einem Körpertheil nach sich zieht,<br />

falls dieselbe nicht mittelst anderer Venenbahnen ausgeglichen wird.<br />

Diesseits des Hindernisses tritt Drucksteigerung mit Verlangsamung<br />

des Blutstromes ein in den gesammten Venenwurzeln bis in die Capillaren,<br />

die ihr Blut in die verengte Vene entleeren, in Folge dessen<br />

Anstauung des Blutes daselbst und Blutüberfüllung, Hyperämie. Weil<br />

nun der arterielle Zufluss nicht aufhört, selbst nicht bei completer<br />

Venensperre, sondern höchstens wegen der Zunahme der Widerstände<br />

geringer wird, entsteht aus den Capillaren und kleinsten Venen eine<br />

gesteigerte Transsudation einer eiweiss- und fibrinarmen Flüssigkeit,<br />

die je nach der Höhe des venösen Widerstandes mehr oder weniger<br />

reich an rothen Blutkörperchen und dem entsprechend verschieden<br />

gefärbt ist. Hieraus ergiebt sich ohne Weiteres das Bild, welches ein<br />

Theil gewähren wird, der sich im Zustande der venösen Stauung<br />

oder, wie das auch genannt wird, der passiven oder mechanischen<br />

Hyperämie befindet. Er ist röther als normal, wegen der stärkeren<br />

Füllung der Gefässe, doch ist die Röthung gegenüber der<br />

Fluxionsröthung eine mehr livide, bläuliche oder, um den Terminus<br />

technicus zu gebrauchen, cyanotische. Dass dem so ist, das erklärt<br />

sich sehr natürlich aus der Verlangsamung des Capillarstromes, welche<br />

einen sehr vollständigen Gasaustausch mit dem Gewebe ermöglicht.<br />

Uebrigens braucht wohl kaum erwähnt zu werden, dass, wenn die Infiltration<br />

des betreffenden Thciles mit Flüssigkeit, das Oedem, sehr<br />

stark ist, dies der Röthung Eintrag thun muss. Denn das zweite, in<br />

hohem Grade characteristische Zeichen der venösen Stauung ist die<br />

Schwellung, welche bedingt ist durch die Ansammlung des Transsudates<br />

in den Gewebsmaschen des gestauten Theils, und desshalb<br />

nichts von der pulsirenden Resistenz der activen Congestion, sondern<br />

ganz im Gegentheil eine ausgesprochen teigigte Beschaffenheit hat:<br />

die Eindrücke, welche der Finger macht, bleiben hinterher bestehen.<br />

Wie stark die Schwellung wird, das resultirt, wie wir gesehen haben,<br />

ganz von der Grösse des Missverhältnisses zwischen Zu- und Abfluss;<br />

so entsteht bei der sogenannten Senkungshyperämie wegen des<br />

schwachen arteriellen Zuflusses so gut wie gar kein Oedem, während<br />

eine Extremität, deren Arterien congestionirt und deren Venen verengt<br />

sind, einen ganz colossalen Umfang erlangen kann. Wie aber, in

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