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I. Herz.

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386 Pathologie der Circulation.<br />

oder selbst ein Paar Unzen sind dagegen begreiflicher Weise bei einem<br />

erwachsenen, gesunden Menschen ohne Einfluss auf den Allgemeinzustand.<br />

Im Grunde freilich müsste eigentlich jede, wenn auch kleine<br />

Continuitätstrennung in der Gefässbahn bei der ununterbrochen fortgehenden<br />

Circulation schliesslich die totale Entblutung, resp. einen<br />

tödtlichen Blutverlust herbeiführen, wenn nicht die meisten Blutungen<br />

spontan aufhörten. Es geschieht dies durch die Gerinnung<br />

des Blutes. Sobald letzteres die Gefässbahn verlassen, gerinnt<br />

es, wie Sie wissen, in kurzer Frist, und wenn nicht das entstehende<br />

Gerinnsel sofort wieder von dem nachströmenden Blut weggespült<br />

wird, so entsteht binnen Kurzem ein Blutpfropf an der Aussenseite<br />

der Gefässwunde. Indess schwerlich würde dies Coagulum jemals ausreichen,<br />

das fernere Ausfliessen von Blut aus der Oeffnung des Gefässes<br />

vollständig zu verhindern. In Wirklichkeit ist es aber garnicht<br />

das Gerinnsel ausserhalb des Gefässes, welches den Verschluss eines<br />

Risses, einer Wunde bewirkt, sondern lediglich die seeundäre Thrombose<br />

im Innern desselben. An der Stelle der Verletzung fehlt<br />

das Endothel und jetzt muss nothwendig, wie Ihnen aus dem Früheren<br />

bekannt ist, daselbst das Blut gerinnen. Der beste Beweis für die<br />

Richtigkeit dieser Erklärung liegt darin, dass, wie Zahn 18 gezeigt<br />

hat, auch der Thrombus, der eine Gefässruptur verlegt, ein weisser<br />

ist. Weisse Blutkörperchen setzen sich zuerst an den Rändern des<br />

Risses fest, immer neue lagern sich auf die ersten, so dass schliesslich<br />

die ganze Lücke damit ausgefüllt ist. Allerdings ist auch dafür<br />

der fortgehende Strom des Blutes aus der Oeffnung ungünstig, und<br />

so kann es sehr leicht passiren, dass auch der weisse Thrombus<br />

während seiner Entstehung immer wieder fortgespült wird. In dieser<br />

Hinsicht kommt Alles an auf die Gewalt und den Druck, mit dem<br />

das Blut in den betreffenden Gefässen strömt. Deshalb wird bei Verletzungen<br />

von Capillaren und kleinen Venen wohl immer in einiger<br />

Zeit der Thrombus sich mit ausreichender Festigkeit etabliren. Dagegen<br />

ist das weit schwieriger bei Continuitätstrennungen von Arterien<br />

und grösseren Venen. Bei den Arterien kommt hier die spontane<br />

Retraction der Gefässwand nach einer Verletzung zu Hülfe, der<br />

Art, dass ein completes Abreissen einer Arteric oder ihre totale<br />

Durchschneidung für das Sistiren der Blutung günstiger ist als Längswunden<br />

und ganz besonders partielle Querrisse. Viel wichtiger aber<br />

ist bei den arteriellen Blutungen sowohl, als auch denen aus grösseren

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