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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

d. i. den krebsigen Geschwülsten, absondern zu müssen glaube,<br />

das hat darin seinen Grund, dass für jene nicht die geringste Wahrscheinlichkeit,<br />

geschweige denn Nöthigung existirt, sie auf eine angeborene<br />

Anlage zurückzuführen. Wer aber geneigt sein sollte, hieraus<br />

den entgegengesetzten Schluss abzuleiten, dass auch für die übrigen<br />

Geschwülste oder doch mindestens die Carcinome die Hypothese der<br />

angeborenen Anlage überflüssig sei, den verweise ich für einmal auf<br />

die soeben hervorgehobene, so auffällige Differenz im Verlaufe dieser<br />

krebsartigen Geschwüre gegenüber den echten Carcinomen, vor Allem<br />

aber möchte ich daran erinnern, dass, was für die Epidermis Gültigkeit<br />

hat, darum noch nicht für alle übrigen Gewebe und nicht einmal<br />

für die übrigen Epithelien zuzutreffen braucht.<br />

Vielmehr können wir auf einen solchen Process. wie den flachen<br />

Hautkrebs nur da stossen, wo schon physiologischer Weise fortdauernd<br />

neue Zellen producirt werden und immer in nahe Berührung mit<br />

einem heterogenen Gewebe treten, d. h. den mehrschichtigen<br />

Epithelhäuten. Insbesondere giebt es nichts Analoges bei den<br />

Drüsen. Denn in den Drüsen geschieht nach dem Abschluss der<br />

Wachsthumsperiode keine Zellenneubildung als bei der Secretion, also<br />

unter Nerveneinfluss, und dafür wird es zweifellos ganz gleichgiltig<br />

sein, wie es mit den physiologischen Widerständen im interacinösen<br />

Bindegewebe steht. Darum kann es auch keinen Drüsenkrebs<br />

geben, der nicht zugleich eine echte Geschwulst ist; aber<br />

gerade die Drüsenkrebse bieten auch die schönsten Beispiele dafür,<br />

dass dem krebsigen Stadium das eines gutartigen Adenom von<br />

oft sehr langer Dauer vorangeht. An ihnen lässt sich darum auch<br />

in der überzeugendsten Weise die Geschichte der malignen Geschwülste<br />

demonstriren. Denken Sie Sich das Adenom, gleichgiltig, ob klein<br />

oder gross, einen drüsenähnlichen, aber doch atypischen Knoten?<br />

dessen Zellschläucho oder Bläschen in mehr oder weniger deutlichem<br />

Zusammenhang mit den normalen Drüsentubuli oder Acini stehen,<br />

ringsum aber vom Bindegewebe umschlossen sind. Was wird ge­<br />

schehen, wenn nun die Widerstandsfähigkeit des Bindegewebes aus<br />

irgend einem Grunde wegfällt, während das Wachsthumsvermögen des<br />

Adenoms keineswegs erloschen, vielmehr noch ein ganz energisches<br />

ist? Letzteres wird jetzt das Bindegewebe nicht mehr zur Seite drängen,<br />

sondern seine Zellen dringen in dasselbe hinein. Damit kommen<br />

sie aber nothwendig sehr bald in eine Lymph spalte und so in die<br />

Lymphbahn, und indem nun die Epithelzellen in der vorhin erwähnten

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