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I. Herz.

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Pathologie der Ernährung.<br />

ausgesetzt, und sie schimmeln nun nicht, weil sie verfaulen.<br />

Bei dieser Sachlage haben die relativ seltenen Fälle, wo Schimmelrasen<br />

in Lungenherden 12 getroffen worden sind, mehr ein Curiositätsinteresse;<br />

die Herde selbst waren übrigens theils ausgesprochen rein<br />

nekrotisch, theils mehr vom Charakter nekrotisirender Entzündung,<br />

immer aber — und das gestattete in allen Fällen eine Unterscheidung<br />

von Lungengangränherden — geruchlos.<br />

Diesen so eben geschilderten Formen der Nekrose lassen sich,<br />

ganz besonders, wenn man den Eigenthümlichkeiten der Lokalitäten<br />

und einzelner Gewebe Rechnung trägt, alle in dies Gebiet fallende<br />

Vorkommnisse einreihen, welche in der Pathologie zur Beobachtung<br />

gelangen. Dahin rechne ich auch die intrauterin abgestorbenen Früchte.<br />

Für diejenige Form, die man wohl alsFoetus papyraceus bezeichnet,<br />

ist es an sich klar, dass das nichts als eine Nekrose mit Vertrocknung,<br />

Mumification, ist, zu der es ja auch nur kommt, wenn das<br />

Fruchtwasser frühzeitig durch Resorption schwindet. Aber auch die<br />

andere gewöhnlichere Form, welche sich besonders, wenn die Frucht<br />

in den späteren Schwangerschaftsmonaten abstirbt, auszubilden pflegt,<br />

der macerirte Foetus, ist lediglich Nekrose mit Verflüssigung,<br />

Colliquation, die gerade durch die Einwirkung des reichlichen Fruchtwassers<br />

auf die todte Frucht erzeugt ist. Denn dass ein bereits mit<br />

regelrechter Haut bekleideter Fötus, der ein vollständiges mindestens<br />

überall knorpliges Skelett besitzt, nicht ganz und gar in einen weichen<br />

Brei sich verwandeln kann, das wird Niemand überraschen; die eigentlichen<br />

Weichtheile, wie z. B. das Gehirn, zerfallen aber wirklich dazu,<br />

auch die Leber wird ganz matsch, und die Knochen des Schädels<br />

lösen sich von einander. Auch die eigenthümlich braunrothe, an<br />

schmutzigen Lehm erinnernde Farbe solcher macerirten Früchte kommt<br />

lediglich von der Durchtränkung der sämmtlichen Gewebe mit freiem<br />

und verändertem Blutfarbstoff. Dass aber in diesen abgestorbenen<br />

Früchten keine Coagulation eintritt, wird Sie nicht verwundern, sobald<br />

Sie erwägen, dass das Fruchtwasser eine völlig andere Zusammensetzung<br />

hat, als die Lymphe, und dass überdies der ganze Vorgang<br />

in keiner Weise identificirt werden darf mit einer Durchströmung der<br />

todten Masse mit fortwährend neuer Lymphe: es ist quasi Nichts<br />

Anderes, als eine Maceration eines anatomischen Präparats in stehendem<br />

Wasser, natürlich unter Ausschluss der Fäulniss.<br />

In Bezug auf das mikroskopische Verhalten abgestorbener<br />

Theile bedarf das, was ich Ihnen über die verschiedenen Formen der

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