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I. Herz.

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74 Pathologie der Circulation.<br />

Aortensystem befördern können. Die unmittelbere Folge davon muss,<br />

alles Uebrige gleichgesetzt, die Verkleinerung der einzelnen Pulse und<br />

die Erniedrigung des arteriellen Mitteldrucks sein, wie wir<br />

das ja eingehend genug gelegentlich unseres Pericardialversuchs besprochen<br />

haben. Auf der andern Seite bleibt am Schluss der Systole<br />

dasjenige Quantum Blut in dem rechten Ventrikel zurück, welches<br />

er nicht mit in die Pulmonalis zu befördern im Stande gewesen ist,<br />

mithin kann das Blut aus dem rechten Vorhof nicht so bequem, wie<br />

sonst, in den Ventrikel überfliessen, und wenn das vermöge der Dehnbarkeit<br />

der Ventrikularhöhle zunächst noch möglich ist, so wird die<br />

Situation dadurch nicht nur nicht gebessert, sondern eher noch verschlimmert,<br />

da nun das zu schwache <strong>Herz</strong> sich einem noch abnorm<br />

vergrö.sserten Blutquantum gegenübersieht; und jedenfalls dauert es<br />

nur wenige <strong>Herz</strong>schläge, bis eine so beträchtliche Menge von Blut<br />

schon bei Beginn der Diastole im <strong>Herz</strong>en vorhanden ist, dass dieselbe<br />

sich als ein ausgesprochener Widerstand zuerst für den Vorhof und<br />

sehr bald auch für den Venenstrom geltend machen muss. Das aber<br />

bedeutet nichts Anderes, als dass der mittlere Venendruck ansteigt,<br />

ausserdem natürlich aus den Ihnen bekannten Gründen eine<br />

bedeutende Verstärkung despräsystolischenVenenpulses. Haben<br />

sich aber auf diese Weise die Spannungen in den beiden Körpergefässsystemen<br />

in entgegengesetzter Richtung verändert, so involvirt das,<br />

wie Ihnen gleichfalls bekannt, eine Ve rlangsamung der Blutstromgeschwindigkeit<br />

durch die Capillaren, eine Verlangsamung,<br />

an der selbstredend auch der Lungenkreislauf betheiligt ist, dessen<br />

Spannung ja ohnehin zuerst von der Herabsetzung betroffen wird.<br />

Was ich Ihnen hier von der Pulmonalstenose skizzirt habe, gilt<br />

nun, mutatis mutandis, ganz ebenso von allen den übrigen <strong>Herz</strong>fehlern,<br />

welche durch ein Missverhältniss zwischen Arbeitsanforderung und<br />

Arbeitsfähigkeit charakterisirt sind, sei es, dass dem normal grossen<br />

Arbeitsanspruch ein absolut unzureichendes Arbeitsvermögen oder dem<br />

über die Norm vergrösserten Anspruch ein nicht oder nicht in ge­<br />

nügendem Maasse erhöhtes Leistungsvermögen gegenübersteht. Für<br />

die Insufficienz der Pulmonalklappen leuchtet dies ohne Weiteres ein<br />

wenn die Kraft der rechten Kammer nicht ausreicht, um das normale<br />

diastolische Blutquantum -(- dem aus der Lungenarterie regur°ätirten<br />

auszutreiben, und nicht minder für die Stenose und Insufficienz des<br />

Ost. venös, sinistrum bei ungenügender Triebkraft eben desselben

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