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I. Herz.

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Entzündung.<br />

es, denen wir an dieser Stelle unsere Aufmerksamkeit zuwenden wollen.<br />

Dass ein solcher Ausgang überhaupt möglich ist, wird Ihnen nicht<br />

mehr überraschend sein, sobald Sie Sich der Erörterungen erinnern,<br />

mit denen wir die Geschichte der Entzündung einleiteten (p. 236 ff.).<br />

Wir konnten damals aussagen, dass gerade solche Schädlichkeiten eine<br />

F]ntzündung hervorrufen, deren Steigerung, sei es der Intensität oder<br />

der Dauer nach, den Tod des betreffenden Theils bewirken. Bei einer<br />

Aetzung sahen wir dort, wo das Aetzmittel am heftigsten trifft, Ab­<br />

sterben, in der Umgebung Entzündung, und zwar eine um so schwächere<br />

Form, je weiter von der Mitte der Aetzstelle. Ein Körpertheil, der<br />

kurze Zeit einer Kälte von —G—8° ausgesetzt worden, entzündet sich;<br />

ist er auf —IG —18° erkältet worden, so stirbt er ab; aber das ge­<br />

schieht auch, wenn die geringere Kälte längere Zeit angedauert hat,<br />

Genau ebenso sehen wir ein Ohr nach 12 stündiger Ischämie in Ent­<br />

zündung gerathen, nach 24—36stündiger absterben, und eine vor­<br />

gefallene Darmschlinge sich zunächst entzünden und bei Fortdauer<br />

der schutzlosen Exposition absterben. Diese Erfahrungen macheu es<br />

zunächst verständlich, dass gewisse schwere Entzündungen den Aus­<br />

gang in Gangrän nehmen, wenn die entzündungserregende Schädlich­<br />

keit andauert. Aber dass auch ohne dieses erschwerende Moment<br />

sehr heftige Entzündungen mitunter zur Mortification des ergriffenen<br />

Körpertheils führen, ist meines Erachtens einer Erklärung nicht un­<br />

zugänglich. Sie wollen nur immer im Auge behalten, dass auch die<br />

Gefässwände lebendige Organe sind, mit einem vermuthlich recht regen<br />

Stoffwechsel, Organe, deren Leben gerade wie das aller übrigen Theile<br />

des thierischen Organismus, an die Fortdauer einer gewissen regel­<br />

mässigen Circulation geknüpft ist, Würden nun die Gelasse, welche<br />

durch eine intensive Schädlichkeit hochgradig afficirt sind, sogleich<br />

nach dem Fortfall dieser Schädlichkeit wieder von dem normalen Blut­<br />

strom durchflössen, so kann man füglich nicht zweifeln, dass in kür­<br />

zerer oder längerer Zeit Avieder ihr normales Verhalten, ihre normale<br />

Beschaffenheit hergestellt sein würde. In Wirklichkeit dagegen ist ja<br />

unter diesen Verhältnissen der Blutstrom ein völlig abnormer, ganz<br />

besonders wesentlich verlangsamter, und was dürfte natürlicher sein,<br />

als dass in Capillaren, in denen die Blutbewegung längere Zeit eine<br />

ungemein reducirte ist, durch deren Wandung überdies ein ganz ver­<br />

ändertes Transsudat durchsickert, das Leben immer schwächer und<br />

schwächer wird und schliesslich ganz erlischt? Aus der Stagnation<br />

wird dann die Stase, d. h. der complete Stillstand des Blutes<br />

Co huhu im, Allgemeine 1'athologic. 2. Aufl. .) i<br />

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