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I. Herz.

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Entzündung. - c '*<br />

auch wer in den Einzelheiten nicht immer mit ihm übereinstimmt,<br />

doch das grosse und bleibende Verdienst nicht streitig machen wird,<br />

dass er die Fahne der parasitären Theorie der Infectionskrankheiten<br />

in unermüdeter Thätigkeit, unbeirrt weder durch Theilnahmlosigkeit,<br />

noch durch unberechtigte Angriffe jederzeit hoch gehalten und ihr<br />

dadurch vielleicht mehr, als irgend ein Anderer, zum Siege verholten<br />

hat. Indess Alles kann ich Ihnen ohnehin auf diesem Gebiete nicht<br />

bringen, und zur Begründung des Princips, um das es uns hier doch<br />

allein zu thun ist, scheint mir auch das Vorgetragene ausreichend.<br />

Vielleicht sogar, dass es gar nicht rathsam ist, die in den ver­<br />

schiedenartigen Infectionskrankheiten zur Beobachtung gelangenden<br />

Schizomyceten in den Einzelheiten ihrer Form zu studiren und zu ana-<br />

lysiren! Wenigstens erscheint eine gewisse Abneigung gegen solche<br />

Studien als die natürliche Consequenz der Meinung derjenigen Autoren,<br />

welche nach dem Vorgange NägelFs eine Spocificität der pathogenen<br />

Pilze nicht anerkennen, vielmehr mit diesem sich vorstellen, dass die<br />

gleiche Species von Spaltpilzen im Laufe der Generationen abwech­<br />

selnd verschiedene, morphologisch und physiologisch ungleiche Formen<br />

annehmen kann. Durch Fragen, wie diese, wird die parasitäre Theorie<br />

der Infectionskrankheiten selbst offenbar nicht berührt; doch ist sie<br />

immerhin bedeutsam genug, als dass sie ganz mit Stillschweigen über­<br />

gangen werden dürfte. Auf dem Boden der praktischen Medicin wird<br />

sich, soviel ich urtheilen kann, schwerlich Jemand für die Lehre von<br />

der Wandelbarkeit der pathogenen Organismen erwärmen; denn wenn<br />

irgend Etwas, so scheint die, so zu sagen, bestimmte Individua­<br />

lität der verschiedenen Infectionskrankheiten festzustehen.<br />

Dass einzelne Epidemien eines Flecktyphus, einer Diphtherie sich in<br />

der Heftigkeit und manchen anderen Zügen ihres Verhaltens von an­<br />

dern unterscheiden, selbst dass im Laufe der Jahrzehnte und Jahr­<br />

hunderte .manche von den Infectionskrankheiten ihren Character in<br />

dieser oder jener Hinsicht modificirt haben, das soll allerdings nicht<br />

geleugnet werden; aber das ist durchaus unerhört, dass eine Krank­<br />

heit ihre wesentlichen Eigenschaften verändert oder gar in die einer<br />

andern umgewandelt hätte. Es existirt keine zuverlässige Beobachtung,<br />

dass durch Ansteckung von einem Masernkranken jemals etwas An­<br />

deres, als Masern, von einem Pockenkranken etwas Anderes, als<br />

Pocken übertragen worden sind, und ebensowenig hält Alles, was von<br />

gegenseitiger lnfection und etwaigen Krankheitsübergängen zwischen<br />

Ileotyphus und Flecktyphus berichtet wird, vor einer unbefangenen

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