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I. Herz.

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706<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

Lymphdrüsen und die käsigen Knoten der Lungen gesehen und untersucht<br />

hat, wird sich durch die Zweifel, die von mehreren Seiten 28<br />

über die tuberkulöse Natur der Neubildungen geäussert worden sind,<br />

in dieser Ansicht beirren lassen. Auch hat der Streit über die Impftuberkulose,<br />

der in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre mit grosser<br />

Lebhaftigkeit geführt worden ist, nicht jener Thatsache gegolten, sondern<br />

einzig und allein ihrer Deutung. In dieser Beziehung hat die<br />

von Waidenburg 27 u. A. vertretene Anschauung, dass die Tuberkel<br />

durch Aufnahme fein vertheilter corpusculärer Partikel ins Blut und<br />

deren Ablagerung in den Organen entstehen sollen, gegenüber den<br />

bekannten Erfahrungen über das Schicksal infundirter Zinnoberaufschwemmungen<br />

u. dgl. keinen Boden gewinnen können, während über<br />

zwei andere divergirende Auffassungen ein Einverständniss nicht sobald<br />

erzielt ist. Nach der einen, ursprünglich von Villemin aufgestellten<br />

und mit besonderem Nachdruck von Klebs 27 vertheidigten<br />

ist es ein durchaus specifisches den tuberkulösen Producten anhaftendes<br />

Virus, durch dessen Uebertragung die Tuberkulose des Impfthiers<br />

entsteht; die zweite Ansicht sah dagegen in der Tuberkulose<br />

den secundären Effect eines eingedickten entzündlichen Exsudats, welches<br />

seinerseits durch einen beliebigen Fremdkörper, ja durch jedes<br />

Trauma bei gewissen Thieren, wie Meerschweinchen und Kaninchen,<br />

bedingt sein kann. Zu der letzteren Ansicht war auch ich durch eine<br />

in Gemeinschaft mit B. Fränkel im Berliner pathologischen Institut<br />

ausgeführte Versuchsreihe gelangt, bei der uns alle Meerschweinchen,<br />

denen wir ein Stück Kork, einen Papierbausch, einen Leinenfaden u. A.<br />

in die Bauchhöhle gebracht hatten, tuberkulös wurden. Indess hat<br />

der absolute Misserfolg, mit dem ich dieselben Versuche im Kieler<br />

und im Breslauer Institut und ebenso mein College Fränkel in seiner<br />

Berliner Privatwohnung wiederholt hat, uns doch in unserer Folgerung<br />

stutzig machen müssen, und gern gestehe ich hiernach die Berechtigung<br />

der von Khebs aufgeworfenen Frage zu, ob nicht möglicherweise<br />

eine unbeabsichtigte tuberkulöse Infection der Versuchsthiere in den<br />

damaligen Thierbehältern des Berliner Instituts stattgefunden hat.<br />

Vollends aber ist die Intestinaltuberkulose, dieChauveau, Aufrecht<br />

u. A. 29 bei Kaninchen und anderen Pflanzenfressern durch<br />

Fütterung mit tuberkulöser Masse erzielten, und die Lungentuberkulose,<br />

welche Tapp ein er's 30 Hunde durch wiederholte Einathmung<br />

zerstäubter Sputa von menschlichen Phthisikern acquirirten, der Exsudaterklärung<br />

ganz unzugängig. Alles in Allem scheint es mir, je

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