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I. Herz.

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Pathologie der Circulation.<br />

gesammten Strömung sich unschwer erklärt. In dieser Weise hält<br />

sich die Circulation, so lange die Ischämie andauert, ohne dass an<br />

den Gefässen selbst oder ihrer Umgebung noch anderweite Vorgänge<br />

zur Beobachtung kommen 7 .<br />

Um nun an der Froschzunge die Circulation mikroskopisch bei<br />

Behinderung des venösen Abflusses zu studiren, brauchen Sie nur die<br />

beiden grossen Venen zu ligiren, welche, an jeder Seite eine, das Blut<br />

aus der Zunge in die am Boden der Mundhöhle verlaufenden grossen<br />

Venenstämme überführen; denn etliche kleine Venen, die zwischen den<br />

beiden Hauptgefässen die Zunge verlassen, genügen vollständig, um<br />

einen, wenn auch verringerten Abfluss des Venenblutes zu unterhalten.<br />

Oder Sie legen einen Faden um den ganzen Oberschenkel eines Frosches<br />

und ziehen ihn massig an. Ein solcher Druck lässt die arterielle Circulation<br />

ganz intact und hebt auch den venösen Abfluss keineswegs<br />

vollständig auf, sondern erschwert ihn nur. In der Schwimmhaut des<br />

Beines können Sie nun mit beliebigen Vergrösserungen das Verhalten<br />

der Gefässe beobachten. Dasjenige, was sofort nach der Ligatur Ihnen<br />

auffällt, ist die Verlangsam ung der Stromgeschwindigkeit in den<br />

Venen und Capillaren. Das Blut kann nicht mehr vorwärts, wie<br />

früher, sondern Sie sehen ganz evident, wie es sich anstaut. Zuerst<br />

in den grösseren Venen, dann immer weiter rückwärts in den Venenwurzeln<br />

und sehr bald auch in den Capillaren bis zum Uebergang der<br />

Arterien in dieselben. In der Zunge, wo die Gefässe von sehr lockerem<br />

Gewebe umgeben sind, tritt mit der Anstauung zugleich eine allmähliche<br />

Erweiterung der Venen und Capillaren ein, die an ersteren sogar recht<br />

beträchtlich werden kann; in der Memb. natans, deren Gewebe sehr<br />

fest und in seinen Maschen nur wenig dehnbar ist, ist die Dilatation<br />

der gestauten Gefässe nur geringfügig. Um so rascher entwickelt<br />

sich dafür an letzteren Stellen eine neue Erscheinung, nämlich die<br />

Vollstopfung des Gefässrohrs mit Blutkörperchen. Die plasmatische<br />

Randzone der Venen schwindet, indem sehr bald die rothen<br />

Körperchen das Lumen bis an den inneren Contour der Gefässwand erfüllen,<br />

.und in den Capillaren erfolgt nicht minder eine ganz dichte Anhäufung<br />

rother Körperchen, durch welche die vorhandenen farblosen<br />

ganz verdeckt werden; nur die Arterien haben ihre gewöhnliche rhyth­<br />

mische Strömung mit Achsenstrom sich erhalten. So entspricht der<br />

intensiven, dunklen Röthung, welche das Organ dem blossen Auge darbietet,<br />

bei der mikroskopischen Prüfung die strotzende Füllung sämmt-<br />

licher Capillaren und Venen mit rothen Blutkörperchen, die nur in

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