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I. Herz.

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Pathologie der Circulation.<br />

nicht regelrecht functionirt, oder wo es mit etwas Anderem in Berührung<br />

kommt, als dem Endothel. Hierher gehören alle in das <strong>Herz</strong><br />

oder die Gefässe hineingerathenen fremden Körper, als Nadeln, Fäden,<br />

Echinococcen, Distomen, hierher auch Geschwülste, welche die Gefässwand<br />

durchbrochen und in die Lichtung vorgedrungen sind, hierher<br />

aTJeFäüch" als das häufigst Vorkommende und darum Wichtigste ein<br />

bereits existirendes Blutgerinnsel. Mit einem solchen kommt das<br />

circulirende Blut erstens da in Berührung, wo aus irgend einem Grunde<br />

sich früher ein Thrombus gebildet hat. Zweitens aber ist es im Wesentlichsten<br />

der Contact mit einem Blutgerinnsel, welcher den spontanen<br />

Verschluss jeder Continuitätstrennung in der Gefässwand bewirkt.<br />

Aus einem Loch in der Wand eines Gefässes ergiesst sich zunächst<br />

das Blut nach aussen in die Umgebung; hier gerinnt es nothwendig,<br />

weil es ja nun dem Einfluss der Gefässwand entzogen ist, und nun<br />

berührt das circulirende Blut an der Wunde das äussere Gerinnsel,<br />

und es entsteht an der Berührungsstelle eine neue Gerinnung, welche<br />

früher oder später das Loch verlegen wird. Aber auch die Thrombose<br />

nach einer Ligatur, die man wohl versucht ist, als das directe<br />

Gegentheil einer sog. traumatischen Thrombose anzusehen, beruht<br />

in letzter Instanz auf der Berührung des Blutes mit etwas Abnormem,<br />

weil die Intima durch den Unterbindungsfaden entweder zerrissen wird<br />

und sich hiernach aufkrempelt, oder doch wenigstens ihr Gewebe und<br />

ihr Endothelüberzug dadurch zerquetscht und mortificirt wird. Dies<br />

führt unmittelbar zu den anderweitigen Processen, welche durch Ertödtung<br />

der Intima und des Endothels, resp. durch Entfernung und<br />

Abstossung des letzteren eine Gerinnung bewirken. So die Nekrose,<br />

der Brand eines Gefässes, das selbst durch einen Brandherd verläuft,<br />

so starke Aetzungen mit chemischen Substanzen, welche die Gewebe<br />

der Gefässwand ertödten; ferner extreme Temperaturen, Hitze und<br />

Kälte, dann Vertrocknung von Gefässen durch etwaiges langes Biosliegen<br />

an der Luft. Eine viel grössere Rolle aber, als diese verschiedenartigen<br />

Insulte, spielen in der Pathologie die eigentlichen entzünd­<br />

lichen und geschwürigen Processe in der Wand der Gefässe,<br />

durch welche das Endothel entweder allein oder zusammen mit der<br />

Intima abgehoben und nekrotisirt wird, so in den Arterien die athe­<br />

romatösen Geschwüre, in den Venen die Phlebitis und am<br />

<strong>Herz</strong>en die Endocarditis valvularis, in deren aller Verlauf die<br />

Blutgerinnung zu den folgenschwersten Complicationen gehört. Ferner<br />

hat neuerdings Ponfiek fi nachgewiesen, dass in gewissen schweren

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