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I. Herz.

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Colloid- u. Mucinmetam. Trübe Schwellung. Anvyl. Deg. Abnorme Pigment. 661<br />

übersehen, ob man es mit selbstständigen Substanzen oder mit Ge­<br />

mischen von solchen zu thun hat!<br />

Das gilt sogleich von dem sog. Colloid, worunter man eine<br />

durchscheinende, farblose oder schwach gelbliche Substanz von der<br />

Consistenz einer Leimgallerte versteht, die sich bei der mikroskopi­<br />

schen Untersuchung fast vollständig homogen, höchstens schwach kör­<br />

nig erweist. Der typische Sitz dieses Colloids ist die Schilddrüse,<br />

in welcher es zunächst in Gestalt kleiner Körner auftritt, weiterhin<br />

aber zu grossen Klumpen conlluiren kann: in solcher Form findet<br />

man es in Kröpfen aller Art. Chemisch enthält das Colloid z. Th.<br />

unzweifelhaftes Mucin; indess die Hauptmasse bildet sicher ein oder<br />

vielleicht mehrere Ei weisskörper, von denen einer den Alkali-<br />

albuminaten nahe zu stehen scheint, ein anderer dagegen, vielleicht<br />

durch Beimischung grosser Mengen von Chlornatrium, in Wasser und<br />

Essigsäure unlöslich ist 1 . Mit dem Schilddrüsencolloid hat im makro­<br />

skopischen und mikroskopischen Aussehen die gallertige Substanz des<br />

Alveolar- oder Schleimkrebs grosse Aehnlichkeit; indess ergiebt<br />

die chemische Untersuchung derselben, dass der eiweissartige Antheil<br />

ganz in den Hintergrund tritt, gegenüber dem Mucin. Da nun die<br />

(radiert der Schleimkrebse die alveolaren Räume erfüllt, mithin an<br />

den Stellen gelegen ist, welche bei den gewöhnlichen Carcinomen von<br />

Epithelien eingenommen sind, so handelt es sich hier ganz gewiss<br />

um denselben Process, welcher der Schleimmetamorphose echter Epi­<br />

thelien zu Grunde liegt; auch findet man den Gallertkrebs hauptsäch­<br />

lich in solchen Organen, wo eine physiologische Mucinmetamorphose<br />

von Epithelien vorkommt, wie am Magen und Dickdarm. Unter den<br />

Geschwülsten giebt es aber noch eine zweite Gruppe, die durch einen<br />

bedeutenden Gehalt an Mucin ausgezeichnet ist, nämlich die Myxome.<br />

Der Schleim der Myxome hat mit epithelialer Production Nichts zu<br />

schaffen; vielmehr gehören dieselben zur Gruppe der Bindegcwebs-<br />

geschwülste, und das Mucin sitzt auch gar nicht in Zellen, sondern<br />

diese sind in eine gallertige, homogene Intercellularsubstanz einge­<br />

bettet, welche eben das Mucin enthält. Hier kann es deshalb auch<br />

nicht durch eine Umwandlung des eiweissartigen Zellprotoplasma ent­<br />

standen sein, sondern man hätte in dem Collagen seine Quelle zu<br />

suchen; einen mehr oder weniger bedeutenden Gehalf an Collagen<br />

haben übrigens alle Myxome, und jedenfalls entwickeln sich die<br />

Myxome vorzugsweise in einem leimgebenden Mutterboden. Auch die<br />

schleimige Erweichung der Symphysen und Intervertebralknorpel

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