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I. Herz.

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-^4 Pathologie der Ernährung.<br />

materials bedingten oder, wie sie genannt werden, passiven Atrophien<br />

spielen in der Pathologie die activen Atrophien keine geringere<br />

Rolle, d. h. diejenigen, welche, trotz ausreichender Zufuhr und<br />

jedenfalls unabhängig von dieser, eintreten, weil die Gewebselemente<br />

nicht im Stande oder wenigstens nicht dazu erregt sind, die chemischen<br />

Processe in sich in normaler Stärke zu vollziehen. Muskeln,<br />

die nicht gebraucht werden, d. i. die sich längere Zeit nicht contrahiren,<br />

Drüsen, die nicht secerniren, Knochen, welche den statischen<br />

Zwecken des Organismus nicht mehr dienen, atrophiren. Dabei ist<br />

es gleichgültig, ob ein Muskel nicht arbeitet, weil er, aus centraler<br />

oder peripherer Ursache, nicht innervirt wird, oder weil kein Object<br />

für seine Verkürzung existirt, wie bei festgestellten Gelenken oder<br />

nach Fortfall seines Ansatzpunktes durch Amputation, und ebenso ob<br />

eine Drüse nicht secernirt wegen mangelnder Innervation oder weil<br />

ihr Ausführungsgang verlegt ist. Natürlich will ich nicht leugnen,<br />

dass in letzteren Fällen auch die Anstauung des Secrets und die<br />

dadurch gesetzte mechanische Compression der Blutgefässe in der<br />

Drüse von Bedeutung ist; doch lehren alle die anderen Beispiele nur<br />

zu deutlich, dass mindestens ein grosser, wenn nicht der Hauptantheil<br />

an der Atrophie auch hier dem Wegfall der Function zugeschrieben<br />

werden muss: es fällt bei derartigen Missständen die<br />

nervöse Erregung zur Muskelcontraction und zur Secretion fort.<br />

Warum aber ein anhaltend ruhender Muskel, eine unthätige Drüse<br />

atrophirt, das ergiebt sich ohne Weiteres daraus, dass bei diesen<br />

Organen durch die Contraction und Secretion die Erneuerung, der<br />

Wiederersatz des Verbrauchten vermittelt und bewerkstelligt wird.<br />

Hat die Arbeit dieser Organe aufgehört, so fällt Alles das hinweg,<br />

was durch sie für die Anbildung neuer Elemente geleistet wird,<br />

und nehmen Sie dazu, dass nun auch die Arbeitscongestion der zuführenden<br />

Arterien nicht mehr Statt hat, so werden sie es begreiflich<br />

finden, dass die Schenkelmuskeln eines Menschen mit Kniegelenksankylose<br />

an Volumen abnehmen und der Abschnitt des Darms unterhalb<br />

einer ergiebigen Kothfistel, eines sog. Anus praeternaturalis, zu<br />

einer dünnen Haut atrophirt. Wo möglich noch auffälliger sind die<br />

Resultate der Atrophie der Knochen. Die allmähliche Verkleinerung<br />

der knöchernen Amputationsstümpfe, die Verkümmerung der zahnlos<br />

gewordenen Kieferränder oder des Pfannenrandes nach nicht reponfrier<br />

Oberschenkelluxation, vor Allem der Schwund knöcherner Callusniassen<br />

nach einer geheilten Fractur: typischere Beispiele echter

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