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I. Herz.

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Entzündung. -do<br />

Mit grösserer Wahrscheinlichkeit darf man eine solche dagegen<br />

bei einem anderen pathologischen Process statuiren, welcher mit Vor­<br />

liebe kleine Arterien, demnächst aber auch Capillaren und Venen<br />

befällt, nämlich der amvloiden oder speckigen Degeneration.<br />

Wenigstens dürfen wir dies daraus schliessen, dass, wie ich Ihnen<br />

bei der Pathologie dieses Zustandes detaillirter ausführen werde, der<br />

Stoffwechsel in denjenigen Zellen und Geweben leidet, welche von<br />

amyloid degenerirten Gefässen versorgt werden, sowie aus einigen sehr<br />

bestimmten Zeichen, welche auf einen ganz abnormen Flüssigkeits­<br />

austausch durch die so erkrankten Capillarwände hindurch hinweisen;<br />

iidi denke dabei an die Glomeruli der Nieren, welche, wenn sie amyloid<br />

entartet sind, Eiweiss in beträchtlicher Menge durchlassen, und an<br />

die starken und unstillbaren wässerigen Ausleerungen, Diarrhoeen, bei<br />

speckiger Degeneration der Zottengefässe im Dünndarm. Vielfach<br />

wird angenommen, dass durch die Amyloidentartung abnorme Wider­<br />

stände in die Circulation eingeschaltet werden, ja dass die degene­<br />

rirten Gefässe selbst total undurchgängig für Blut sind. Letzteres<br />

kann indess, wenn überhaupt, doch nur für die allerstärksten Grade<br />

der Erkrankung zugelassen werden, und welcher Art die vermuthete<br />

Circulationsstörung sonst sein mag, worin die Blutbewegung innerhalb<br />

speckigentarteter Gefässe von der normalen abweicht, darüber sind<br />

wir völlig im Unklaren und werden es voraussichtlich noch lange<br />

bleiben, schon weil die Amyloidentartung bis jetzt meines Wissens<br />

nur in sehr seltenen Fällen bei unseren Hausthieren und auch bei<br />

diesen lediglich als ein zufälliger Sectionsbefund, auf den intra vitam<br />

kein bestimmter Symptoniencomplex vorbereitet hatte, beobachtet<br />

worden ist.<br />

Das ist Alles, was wir von anatomischen, mittelst Messer und<br />

Pincettte oder durch das Mikroskop nachweisbaren Veränderungen<br />

der Gefässwände kennen. Aber es hiesse doch, wie mich dünkt, dem<br />

gesunden Menschenverstand ins Gesicht schlagen, wollte man den<br />

Kreis der überhaupt möglichen Aenderungen in der Beschaffenheit der<br />

Gefässwandungen hiermit abschliessen, wollte man, mit andern Worten,<br />

alle Gefässe, die weder sklerosirt noch verfettet, noch amyloid sind,<br />

für gesund, für normal erklären! AVenn^Sie einer Endothelzelle, ja<br />

selbst einer ganzen Capillare nicht einmal ansehen können, ob sie<br />

lebendig oder todt ist, wie, so frage ich, wollen Sie es riskiren, blos<br />

aus dem optischen Verhalten über die physiologische Beschaffenheit<br />

eines Gefässes abzuurtheilen ? Wie wollen Sie durch die mikrosko-

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