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I. Herz.

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Entzündung. 347<br />

und gar nicht eine Vermehrung. Oder sollte man etwa annehmen,<br />

dass die Natur, ehe sie einen Schritt vorwärts macht, zuvor einen<br />

oder mehrere rückwärts thut?<br />

Wie sich nun das neugebildete gefässhaltige Bindegewebe im Ein­<br />

zelnen gestaltet, welche Formen es annimmt, welche Mächtigkeit es<br />

erreicht, das kann je nach der Lokalität und der Ursache der Ent­<br />

zündung ungemein verschieden sein. In erster Linie massgebend da-<br />

fü r ist G c s (a 11 und Ausdehnung d e s D e fc c t s, zu dessen A us-<br />

füllung das Bindegewebe bestimmt ist, Ungemein häufig giebt es<br />

einen Defcct im und und am Bindegewebe zu ersetzen, mithin, wie<br />

wir es früher bezeichnet haben, eine echte und vollkommene Regene­<br />

ration. Ob es nämlich ausser dieser, oben beschriebenen Bindogewchs-<br />

neubildung noch eine andere, so zu sagen, mehr physiologische giebt,<br />

darüber kann ich Ihnen keinerlei Auskunft ertheilcn, da wir von einem<br />

etwaigen physiologischen Verbrauch und Wiederersatz und vollends der<br />

Grösse desselben im gewöhnlichen faserigen Bindewebe nur sehr dürf­<br />

tige Kenntnisse besitzen. Principiell ist ja die geschilderte Binde-<br />

gewebsneubildung auch durchaus nicht wesentlich abweichend von den<br />

wohlbekannten Regenerationsvorgängen der speeifischen Gewebe; denn<br />

die neuen Blutgefässe bilden sich auch hier überwiegend aus den alten,<br />

und auch die Vorwendung der ausgewanderten Blutkörperchen für die<br />

Bildung der neuen Bindegewebszellen würde alles Eigenartige verlieren,<br />

wenn sich definitiv bewahrheiten sollte, wofür ja schon heute schwer­<br />

wiegende Gründe beigebracht sind, dass auch die fixen Körperchen des<br />

normalen Bindegewebes Abkömmlinge, wenn auch vielleicht erst in-<br />

dircetc, von extravasirten farblosen Blutkörperchen sind. Wie aber<br />

auch immer, so ist der Unterschied von den physiologischen Regene­<br />

rationsvorgängen unendlich viel grösser, wenn das ncugebildete Binde­<br />

gewebe an die Stelle von untergegangenen speeifischen Geweben tritt;<br />

aber das geschieht, wie wir gesehen haben, auch nur, wenn die echte<br />

Regeneration der letzteren aus irgend einem Grunde versagt. Bei alle­<br />

dem wollen Sic jedoch nicht erwarten, dass das neuproducirte gefäss­<br />

haltige Bindegewebe nun immer sogleich der Ausdehnung und Con-<br />

figuration des Defectes sich genau aecommodirt; darauf ist vielmehr<br />

von entscheidendem Einfluss, ob die Entzündung bis zur Ausfüllung<br />

der Lücke anhält, resp. nachher sistirt, und insbesondere pflegt auch<br />

hier ein Moment zur Geltung zu kommen, dessen ich schon bei der<br />

Besprechung der echten Gewebsregeneration gedacht habe, nämlich<br />

die überschüssige Production; es ist etwas ganz Gewöhnliches,<br />

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