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I. Herz.

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562<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

Thieren nach Injection von Faulflüssigkeit auftretende pathologische<br />

Symptom auf die Schistomyceten zu beziehen? Gerade um hierüber<br />

Gewissheit zu erlangen, hat Panum seine, oben erwähnten Versuche<br />

angestellt, deren Beweiskraft durch die analogen Experimente späterer<br />

Autoren meiner Meinung nach nicht erschüttert ist. Was aber Panum<br />

durch directe Entfernung der Organismen aus seinen Faulflüssigkeiten<br />

erreichen wollte, hat weiterhin Mikulicz 1,; dadurch zu bewerkstelligen<br />

gesucht, dass er die Faulflüssigkeit vor der Injection mit<br />

einer zur Tödtung der Organismen ausreichenden Menge von Glycerin<br />

vermischte; das Krankheitsbild, welches die so behandelten Versuchstiere<br />

darboten, war ein ganz anderes, insbesondere milderes, als wenn<br />

die lebenden und noch vermehrungsfähigen Spaltpilze mit eingebracht<br />

worden. Noch einwurfsfreier scheinen mir endlich die Versuche von<br />

Koch 17 , dem es gelang die Effecte der putriden Intoxication vollständig<br />

von denen der Infection mit gleichzeitig übertragenen Organismen<br />

zu trennen, und zwar einfach dadurch, dass er die Dosis der<br />

eingebrachten Faulflüssigkeit auf ein Minimum reducirte. Auf den<br />

Verlauf der parasitären Infectionskrankheit hatte die Verringerung des<br />

eingeführten Virusquantum begreiflicher Weise nur einen sehr unerheblichen<br />

Einfluss; was dagegen Wirkung des gelösten Giftes, d. i. der<br />

Intoxication, war, blieb vollständig aus, sobald die Quantität des<br />

letzteren unter ein gewisses Maass herunterging. Beides muss eben<br />

scharf auseinandergehalten werden; und so wenig geleugnet werden<br />

soll, dass ein feuchter Gangränherd die Ursache einer parasitären Infection<br />

des Körpers, und zwar nicht blos in der unmittelbaren Nachbarschaft<br />

des Brandigen, sondern auch in entferntem Gebieten werden<br />

kann, so hängt doch das speeifische Brand- oder Faul lieber nicht von<br />

diesen verschleppten Organismen ab, sondern es ist der Effect eines<br />

im Brandherd producirten löslichen Giftes. Aus diesem Grunde<br />

ist der Name der putriden Intoxication hierfür durchaus zutreffend,<br />

und es würde nur erwünscht sein, wenn auch die Bezeichnung<br />

Septicämie oder vielleicht noch zweckmässiger Ichorhämie lediglich<br />

in diesem Sinne, wie sie auch ursprünglich von Virchow gemeint<br />

sind, d. i. der Vergiftung durch gelöste, nicht organisirte Stoffe,<br />

angewendet würde. Indess ist in dieser Beziehung der Sprachgebrauch<br />

noch keineswegs zu einer vollständigen Fixirung gelangt, und wenn<br />

heute die Chirurgen von Sepsis und Septicämie sprechen, so will<br />

wenigstens die Mehrzahl von ihnen Nichts weiter ausdrücken, als dass<br />

infectiöse Schädlichkeiten bei einem Verletzten oder sonstwie chirur-

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