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I. Herz.

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20 Pathologie der Circulation.<br />

Die Art und Weise, in welcher die Thätigkeit des physiologischen<br />

<strong>Herz</strong>ens vor sich geht, ist Ihnen wohlbekannt. Aus den Venen strömt<br />

zunächst das Blut in die Vorhöfe, aus diesen während der Kammerdiastole<br />

in die Ventrikel, und wird dann in der Systole von den sich<br />

contrahirenden Kammermuskeln in die Arterien geworfen, links in die<br />

Aorta, rechts in die Pulmonalis, während gleichzeitig die Action der<br />

atrioventrikulären und arteriellen Klappenventile ein Strömen des<br />

Blutes in fehlerhafter Richtung verhütet. Es zerfällt mithin die<br />

Thätigkeit des <strong>Herz</strong>ens in zwei Akte, den der Füllung der Kammern<br />

mit Blut und den ihrer Entleerung; in jenem wirkt das <strong>Herz</strong> als<br />

Saug-, in diesem als Druckpumpe. Nun bringt es freilich die<br />

Natur eines Kreislaufs nothwendig mit sich, dass beide Akte innig<br />

mit einander zusammenhängen und einander durchaus beeinflussen;<br />

indess schliesst das doch nicht aus, dass durch irgend ein Moment<br />

der eine oder der andere Akt primär betroffen wird. Im Gegentheil<br />

wird die Analyse der durch krankhaftes Verhalten des <strong>Herz</strong>ens bedingten<br />

Circulationsstörungen nur dann zu einer wissenschaftlichen<br />

Befriedigung führen, wenn sie von dem Punkte ihren Ausgang nimmt,<br />

der durch den pathologischen Vorgang zunächst afficirt worden. Wir<br />

beginnen dementsprechend mit der ersten Phase der <strong>Herz</strong>thätigkeit,<br />

indem wir uns nunmehr die Frage vorlegen, ob es irgend welche<br />

krankhaften Zustände giebt, durch welche die Füllung der<br />

<strong>Herz</strong>höhlen mit Blut behindert wird.<br />

Ein derartiges Hinderniss muss nothwendig jeder Erguss von<br />

Flüssigkeit in die Pericardialhöhle sein, durch welchen_die<br />

Wandung des <strong>Herz</strong>beutels in eine gewisse Spannung versetzt<br />

wird. Denn physiologischer Weise herrscht im <strong>Herz</strong>beutel<br />

ebensowenig ein positiver Druck, als im übrigen Thorax, vielmehr<br />

haben die Messungen, welche Jacobson und Adanikiewicz 1 an<br />

Schafen und Hunden angestellt haben, sogar einen negativen Druck<br />

ergeben, der zwischen — 3 und 5 Mm. Hg. schwankte. Damit nun<br />

die Spannung im <strong>Herz</strong>beutel eine positive werde und vollends eine<br />

gewisse Flöhe erreiche, bedarf es freilich eines recht ansehnlichen<br />

Quantum Flüssigkeit, da das Pericard ein sehr dehnbares Oro-an ist.<br />

Ganz besonders wenn die Ansammlung der Flüssigkeit sehr allmählich<br />

geschieht, vermag dasselbe sich erstaunlieh zu accommodiren, der<br />

Art, dass zuweilen mehrere hundert Cubikcentimeter Transsudat aus<br />

dem <strong>Herz</strong>beutel einer Leiche geschöpft werden können, ohne dass<br />

während des Lebens Zeichen einer gestörten <strong>Herz</strong>thätigkeit vorhanden

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