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I. Herz.

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Chronische Anämien.<br />

gar wenig zu berichten haben. Dass rothe in der Leber zerstört und<br />

verbraucht werden, unterliegt wohl keinem Zweifel; über die Details<br />

dieser Zerstörung, in welchem Umfange sie physiologischer Weise ge­<br />

schieht, und ob pathologische Vorgänge dieselbe beeinflussen, darüber<br />

fehlen uns alle Kenntnisse. Ob daneben auch neue rothe Blutkörper­<br />

chen in der Leber producirt werden, wie es für das embryonale Le­<br />

ben ganz positiv, insbesondere neuerdings durch Neumann 8 festgestellt<br />

ist, und wie es von einzelnen Autoren auf Grund des Vorkommens<br />

gewisser wenig abgeplatteter, ziemlich resistenter Formen von rothen<br />

Blutkörperchen im Lebervenenblut auch für das extrauterine Leben<br />

angenommen wird — das lässt sich meines Erachtens z. Z. weder<br />

leugnen, noch stricte beweisen.<br />

453<br />

Endlich fehlen auch für eine Pathologie des Knochenmarks<br />

noch die thatsächlichen Grundlagen. Ist man doch, wie ich Ihnen<br />

bei der neulichen Gelegenheit schon zugestehen musste, über die physio­<br />

logischen Schicksale der zelligen Elemente des Marks keineswegs so<br />

unterrichtet, dass man der Hypothesen entbehren könnte! Die Gründe,<br />

welche uns berechtigen, die kernhaltigen rothen Blutzellen als die Vor­<br />

stufe der farblosen anzusehen, habe ich Ihnen kürzlich (p. 415) mit-<br />

getheilt, und dabei nicht verschwiegen, dass über den Modus der Bil­<br />

dung jener die Meinungen z. Z. noch weit auseinandergehen; nach den<br />

Einen gehen sie aus der Umwandlung gewisser farbloser Markzellen<br />

hervor, von anderer Seite wird ihre Entstehung und Vermehrung durch<br />

Theilung behauptet. Damit hängt es innig zusammen, dass wir auch<br />

nicht sicher aussagen können, in welcher Beziehung die farblosen con­<br />

tractilen Markzellen zum Blute stehen, obschon Vieles darauf deutet,<br />

dass im Markgewebe fortwährend farblose Zellen producirt werden, die<br />

dann in die Capillaren einwandern und sich so dem Blute beimischen.<br />

Viel mehr ergiebt sich aus den pathologischen Erfahrungen über das<br />

Knochenmark auch nicht. Von einer Entzündung desselben, einer Osteo­<br />

myelitis, werden Sie an sich nicht erwarten, dass dadurch die Zu­<br />

sammensetzung des Blutes alterirt wird, schon weil davon doch immer<br />

nur ein oder höchstens einige Knochen betroffen werden. Weiter aber<br />

giebt es Geschwülste des Knochenmarks, z. B. myelogene Sarcome, die<br />

nicht den geringsten Einfluss auf das Blut haben, und andererseits eine<br />

leukämische Hyperplasie des Marks, bei der dieselbe Massenzunahme<br />

der weissen Blutkörperchen gefunden wird, wie bei den analogen Er­<br />

krankungen der Milz und Lymphdrüsen. Noch spärlicher womöglich<br />

ist die Ausbeute der Knochenmarkspathologie für die Geschichte der

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