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I. Herz.

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38 Pathologie der Circulation.<br />

degeneration des <strong>Herz</strong>fleisches, dahin ferner die echt entzündlichen<br />

Processe in diesem, und zwar sowohl die sehr seltenen mehr diffusen,<br />

als insbesondere die schon häufigeren <strong>Herz</strong>abscesse, wie sie bei Rotz<br />

und Pyämie, zuweilen auch auf embolischer Basis bei ulceröser Endocarditis<br />

beobachtet werden; dahin endlich alle im <strong>Herz</strong>fleisch sitzenden<br />

Tumoren, als Carcinomo und Sarkome, grössere käsige Tuberkel<br />

und Gummata, resp. auch die Entozoen, wie Cysticerken und Echinokokken.<br />

Sie sehen, es fehlt in der Pathologie nicht an Processen, durch<br />

welche der <strong>Herz</strong>muskel in seiner Structur oder chemischen Zusammensetzung<br />

mehr oder weniger beeinträchtigt wird. Von diesen Processen<br />

betreffen etliche nur umschriebene Abschnitte des <strong>Herz</strong>fleisches, andere<br />

sind dagegen mehr diffus, und auch sonst sind dieselben unter einander<br />

höchst verschiedenartiger Natur. Eines aber ist allen gemeinsam,<br />

nämlich der dadurch gesetzte Verlust an contractiler<br />

Substanz, d. h. derjenigen Substanz, welche die <strong>Herz</strong>arbeit verrichtet.<br />

Mithin wird das Arbeitsvermögen des <strong>Herz</strong>ens durch alle jene<br />

Processe in grösserem oder geringerem Grade herabgesetzt, Da<br />

aber der <strong>Herz</strong>muskel, wie jeder andere Muskel, zu seiner Arbeit der<br />

reichlichen Zufuhr arteriellen Blutes bedarf, so wird man getrost behaupten<br />

dürfen, dass auch durch eine Sklerose der Coronararterien,<br />

die bedeutend genug ist, um dem Einströmen des arteriellen Blutes<br />

in und durch dieselben erhebliche Hindernisse entgegenzusetzen, die<br />

Leistungsfähigkeit des <strong>Herz</strong>muskels verkleinert wird. Können wir somit<br />

die Gruppe der circumseripten oder diffusen Erkrankungen des<br />

<strong>Herz</strong>muskels und die Sklerose der Kranzarterien unter dem gleichen<br />

Gesichtspunkte erörtern, so ist es keineswegs lange her, dass man in<br />

folgender Weise argumentirt hat. Ein <strong>Herz</strong>muskel, dessen Arbeitsvermögen<br />

herabgesetzt ist, kann ein bestimmtes Blutquantum nur mit<br />

geringerer Kraft, oder, was auf dasselbe hinauskommt, nur eine geringere<br />

Blutmasse durch seine Contraction in die Arterien werfen; die<br />

Folge davon muss sein, dass in letztere bei jeder Systole weniger Blut<br />

gelangt, als in der Norm, und dass desshalb nicht bloss die einzelnen<br />

Pulse, sondern — aus den früher entwickelten Gründen auch der<br />

arterielle Mitteldruck kleiner werden und. absinken muss. So plausibel<br />

das aber auch klingen mag, so habe ich Ihnen doch vorhin erst her­<br />

vorgehoben, dass man gar oft hochgradige Coronarsklcrosc in den<br />

Leichen von Individuen findet, bei denen während des Lebens kein<br />

Zeichen auf Störungen der Circulation hingewiesen, und analoge Er-

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