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I. Herz.

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208 Pathologie der Circulation.<br />

zurückgeführt werden, denn deren giebt es, um es noch einmal zu<br />

wiederholen, in der Verzweigung der A. pulmonalis überhaupt nicht;<br />

dagegen mögen, wie schon angedeutet, die bronchialen oder mediastinalen<br />

Anastomosen hülfreich eingreifen, obschon die Inconstanz des<br />

Resultats nicht sehr für die Wirksamkeit gerade dieser Aushülfe<br />

spricht; ganz verständlich wird darum die Sachlage erst durch die<br />

Erwägung der Eigenthümlichkeiten der Lungencirculation, demnächst<br />

auch der Structur des Lungenparenchyms. Ueberall sonst ist, wie<br />

Sie Sich erinnern, der Widerstand in den Capillarbahnen so gross,<br />

dass er von dem Druck des in den angrenzenden Haarröhrchen strömenden<br />

Blutes nicht überwunden wird, und deshalb, bei Abwesenheit<br />

arterieller Anastomosen, die volle Ausgleichung hinter einem abnormen<br />

Widerstände erst in den Venen erfolgt. Die Lungencapillaren<br />

dagegen sind erheblich weiter, als die des übrigen Körpers, die Widerstände<br />

in ihnen mithin entsprechend geringer; der Art, dass ja schon<br />

die Viertelshöhe des Arteriendrucks und noch weniger genügt, das<br />

Blut durch sie in die Venen hinüberzutreiben. Hierzu kommen noch<br />

die steten Volumsveränderungen der Lunge durch die Athmutig, auf<br />

deren circulationsbefördernde Wirkung ich schon mehrfach Sie aufmerksam<br />

gemacht habe. Durch beide Umstände zusammen wird es<br />

ermöglicht, dass in den Lungen, abweichend von allen sonstigen<br />

Gefässgebieten des Körpers, Capillaren, deren zuführende Arterien<br />

verlegt sind, noch Blut aus den benachbarten Capillaren,<br />

deren Arterien offen sind, erhalten. Das kann freilich<br />

nicht viel sein und es kann auch nur langsam und unkräftig in<br />

ihnen strömen. Aber wenn auch der Ausfall für das Athmungsgeschäft<br />

damit nicht gedeckt wird, so reicht diese geringe Menge<br />

langsam fliessenden Blutes im Verein mit dem von etwaigen bronchialen<br />

Anastomosen herzuströmenden doch aus, die betreffenden<br />

Pulmonalcapillaren und Venen in ihrer Integrität zu erhalten, und<br />

eine weitere nutritive Function hat ja das Pulmonalblut in der Lunge<br />

nicht, deren Bronchien, deren Bindegewebe in den gröberen Septa und<br />

deren grössere Gefässe ihre Vasa nutritia bekanntlich von der A.<br />

bronchialis erhalten. Wenn aber dies der Modus ist, durch den so<br />

oft die schlimmen Folgen der Verstopfung von Lungenarterienästen<br />

abgewendet werden, so begreift es sich auch, dass derselbe nur so<br />

lange genügt, als der Capillarcirculation nicht eine zu schwere Aufgabe<br />

zugemuthet wird. Ist der Capillarstrom gar zu schwach, z. B.<br />

bei rechtsseitigem Fettherz oder anderweiter Herabsetzung der <strong>Herz</strong>-

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