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I. Herz.

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552<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

träufelt wird, tingirt die gesunde oder entzündete, überhaupt lebende<br />

Hornhaut absolut nicht, während jeder nekrotische Herd, z. B. der<br />

matt graue Fleck in der Cornea, mit dem die neuroparalytis'che Ophthalmie<br />

anhebt, sich in seiner ganzen Ausdehnung und Tiefe gelbgrün<br />

färbt 9 .<br />

Welches ist nun der weitere Verlauf einer Nekrose? was wird<br />

aus dem Abgestorbenen, und welchen Einfluss hat der ganze Vorgang<br />

auf den übrigen Organismus? Von wesentlicher Bedeutung für den<br />

Verlauf des Processes ist es zunächst, ob die Nekrose von Anfang an<br />

umschrieben ist oder nicht; im ersten Falle spricht man von circumscriptem,<br />

im zweiten von diffusem Brand. Ob das Eine oder<br />

das Andere statt hat, das hängt hauptsächlich von den jedesmaligen<br />

Ursachen ab, sofern man wenigstens darunter nicht blos die unmittelbaren,<br />

sondern auch die entfernteren, gewissermassen prädisponirenden<br />

versteht, welche in der Circulation, der Leistungsfähigkeit der<br />

Gewebe, kurz in der Constitution des Individuum gegeben sind. Im<br />

Allgemeinen kann man sagen, dass alle Nekrosen, die durch<br />

Erlöschen der Circulation oder durch directe traumatische<br />

Desorganisation der Gewebselemente oder durch abnorme<br />

Temperaturen in einem sonst gesunden Individuum herbeigeführt<br />

worden sind, circumscripte zu sein und zu<br />

bleiben pflegen. Soweit die Ischämie oder die Capillarstase<br />

reicht, erlischt der Stoffwechsel der Gewebselemente, welche auf<br />

die betreffenden Gefässe für ihre Speisung angewiesen sind; in der<br />

Nachbarschaft herrscht ja ein ganz anderer Zustand der Circulation,<br />

und es ist demnach auch gar kein Grund vorhanden, dass hier sich<br />

Nekrose einstellt. Bei den chemischen, thermischen und sonstigen<br />

traumatischen Einwirkungen auf einen Körpertheil muss man freilich<br />

worauf ich schon mehrmals hingewiesen, im Auge behalten, dass<br />

auch die Umgebung der Stelle, welche unmittelbar von dem Trauma<br />

betroffen worden, mehr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen wird,<br />

und in der That pflegt ganz gewöhnlich eine Zone in der nächsten<br />

Nachbarschaft des ursprünglichen Aetz- oder Brandschorfs oder der<br />

directen Quetschung noch später zu mortificiren. Indess heisst dies<br />

doch nur die Grenze dessen, was durch das Trauma ertödtet ist,<br />

etwas hinausgerückt, und rechnen wir hierzu selbst den ungünstigsten<br />

Fall, dass es in der nächsten Umgebung zu seeundärer Throm­<br />

bose und Stase kommt, so würde selbst dadurch nur noch ein<br />

kleiner Abschnitt in den Bereich der Nekrose hineingezogen werden.

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